
Die griechische Insel Zakynthos (auch bekannt als Zante) hat sich laut einer aktuellen Studie des britischen Portals „Which? Travel“ als das am stärksten überlaufene Reiseziel in Europa etabliert. Mit fast 150.000 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner verzeichnet Zakynthos einen erschreckend hohen Wert von etwa 150 Touristen pro Einwohner. Bei einer Bevölkerung von rund 40.000 Menschen bedeutet dies, dass jährlich etwa 6 Millionen Übernachtungsgäste die Insel besuchen, was sie zur „Hauptstadt des Overtourism“ macht, wie Schwäbische berichtet.
Die Studie identifiziert Zakynthos als Symbol für Overtourismus, wobei sie drei Indikatoren verwendet: die Anzahl der Touristen pro Einwohner, die Dichte der Touristen pro Quadratkilometer sowie die Gesamtzahl der Übernachtungen. Bei diesen Kriterien erzielt Zakynthos die höchste Punktzahl in der Kategorie Touristen pro Einwohner. Die lokale Infrastruktur und die Gemeinschaften auf der Insel leiden unter dieser hohen Besucherzahl. Verkehrsstau, überlastete Dienstleistungen und steigende Mieten stellen gravierende Probleme dar.
Vergleich der Top-Reiseziele
Die Liste der am stärksten betroffenen Reiseziele in Europa zeigt, wie ernst das Problem des Overtourismus ist. Nach Zakynthos folgt Istrien in Kroatien mit 133,5 Touristen pro Einwohner und Fuerteventura, eine der Kanarischen Inseln, mit einem Wert von 118,7. Diese Overtourismus-Rangliste verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen viele europäische Reiseziele konfrontiert sind, und wirft Fragen zur Nachhaltigkeit des Tourismus auf.
- Zakynthos, Griechenland: 149.887 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner
- Istrien, Kroatien: 133.467 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner
- Fuerteventura, Kanarische Inseln: 118.720 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner
Die hohen Besucherzahlen führen zu wachsenden Bedenken über die Lebensqualität der Einheimischen und stellen die Notwendigkeit smarterer Tourismuspolitik in den Vordergrund. Der Einfluss des Massentourismus ist auch in größeren Städten spürbar, so hat Paris die höchste Touristendichte mit 418.280 Touristen pro Quadratkilometer. Auch Athen und Kopenhagen gehören mit 88.535 und 63.944 Touristen pro Quadratkilometer zu den am stärksten betroffenen Städten in Europa, wie in dem Bericht von Neoskosmos hervorgehoben wird.
Es ist offensichtlich, dass der anhaltende Zustrom von Touristen nicht nur das Erleben und die Kulturszene der Reisenden beeinflusst, sondern auch die alltäglichen Lebensrealitäten der Bewohner. Daher ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit des Tourismus langfristig unerlässlich, um die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen.