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Zakynthos: Wo 150 Touristen auf einen Einheimischen treffen!

Zakynthos, die malerische griechische Insel, steht im Fokus der Diskussion über Overtourismus in Europa. Laut einer Untersuchung des britischen Portals „Which?“ ist Zakynthos das am stärksten überlaufene Reiseziel auf dem Kontinent. Mit etwa 150 Übernachtungen pro Einwohner wird deutlich, wie stark der Tourismus das Leben der Einheimischen beeinträchtigt. Die Insel, die nur rund 40.000 Einwohner hat, erlebt jährlich einen Zustrom von circa 6 Millionen Urlaubern. Dies stellt die gesamte lokale Infrastruktur und die Lebensqualität der Bewohner auf die Probe.

Der Druck, der durch den massiven Anstieg an Touristen entsteht, ist offensichtlich. Einheimische berichten von steigenden Mieten und einem ständigen Verkehrsaufkommen während der Hochsaison. Die massive Anzahl an Touristen führt zu Überlastungen in den Dienstleistungen und prägt stark das soziale Leben vor Ort. Ein Taxifahrer auf Zakynthos hat sich über das Verhalten britischer Partytouristen beschwert, die Lärmbelästigungen bis früh morgens verursachen und somit den Schlaf der Einheimischen stören.

Tourismus und seine Folgen

Die vorherrschenden Beschwerden über den Tourismus beschränken sich nicht nur auf Lärm und Verkehr. Die Einheimischen beklagen, dass lokale Geschäfte und kulturelle Angebote zunehmend auf die Bedürfnisse der Touristen ausgerichtet sind, wodurch die Authentizität der Insel leidet. Die Ungleichheit zwischen der Zahl der Besucher und der ansässigen Bevölkerung wirft Fragen zur Nachhaltigkeit auf. Zugleich mushroomt die Sorge um die Umwelt und die Lebensqualität in diesen überlaufenen Destinationen. Fast 150 Touristen kommen auf jeden Einwohner, was enorme Probleme in Bezug auf die Erschwinglichkeit für Einheimische und die bereits angespannten Wohnverhältnisse nach sich zieht.

Die Studie von „Which? Travel“ hat außerdem zwei weitere Indikatoren untersucht: die Dichte von Touristen pro Quadratkilometer und die Gesamtzahl der Übernachtungen. In diesem Zusammenhang belegt Istrien in Kroatien mit 133,5 Touristen pro Einwohner den zweiten Platz, während Fuerteventura auf den Kanarischen Inseln mit 118,7 folgt. Diese Zahlen unterstreichen, dass das Problem des Overtourismus nicht nur Zakynthos betrifft, sondern auch andere europäische Reiseziele in Mitleidenschaft zieht.

Ein Blick auf andere europäische Städte

Nicht nur Inseln erleben den Druck durch den Massentourismus. In Städten wie Paris, Athen und Kopenhagen gibt es ebenfalls alarmierende Zahlen. Paris weist eine touristische Dichte von 418.280 Touristen pro Quadratkilometer auf, gefolgt von Athen mit 88.535 und Kopenhagen mit 63.944. Diese Werte verdeutlichen die Herausforderungen, die mit einer nicht nachhaltigen Tourismuspolitik verbunden sind.

Für viele Regionen in Europa stellt sich daher die drängende Frage: Wie viele Touristen sind zu viele? Angesichts der steigenden Zahlen und der damit einhergehenden Probleme ist es an der Zeit, eine smartere Tourismuspolitik zu entwickeln, die sowohl die Bedürfnisse der Reisenden als auch die der Einheimischen berücksichtigt. Overtourismus bleibt somit ein drängendes Thema, das nicht ignoriert werden kann, insbesondere auf einer so besuchten Insel wie Zakynthos.

Insgesamt bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Balance zwischen Tourismus und Lebensqualität auf dieser idyllischen griechischen Insel und in anderen überlaufenen Destinationen herzustellen. Wie die Berichte von Schwäbische und Neos Kosmos zeigen, ist die Herausforderung groß, doch die Gespräche über Lösungen müssen dringend beginnen.

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