
In einem aktuellen politischen Klima, das von Konfliktherden im Nahen Osten geprägt ist, hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu Gerüchte über einen Streit mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zurückgewiesen. Wie n-tv.de berichtet, berief sich Netanjahu auf ein Telefonat mit Trump vor zehn Tagen, in dem dieser seine uneingeschränkte Unterstützung für Israel bekräftigte.
Während Donald Trump seine erste Auslandsreise in den Nahen Osten ohne einen Besuch in Israel unternimmt, hat er bereits Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besucht. Trump steht unter Druck, insbesondere von der US-Regierung, die fordert, dass die humanitäre Krise im Gazastreifen abgemildert wird. Die Blockade, die am Montag aufgehoben wurde, hatte seit mehr als elf Wochen in Kraft bestanden und wurde mit der Abfangung von Hilfsgütern durch die Hamas begründet.
Humanitäre Lage im Gazastreifen
Die Vereinten Nationen haben berichtet, dass bisher keine Hilfsgüter den Ladebereich von Kerem Schalom verlassen haben, was die humanitäre Situation im Gazastreifen erheblich verschärft hat. UN-Sprecher Stephane Dujarric erklärte, dass trotz der Aufhebung der Blockade am Montag nur schrittweise Hilfslieferungen stattfanden. Am Montag fuhren fünf Lastwagen, am Dienstag 93 und am Mittwoch mindestens 15 Lkw über die Grenze. Um eine Hungersnot zu verhindern, fordern die UN mindestens 500 Lastwagenladungen an Hilfe pro Tag.
Die Lage im Gazastreifen hat zu scharfer Kritik sowohl im In- als auch im Ausland geführt. Dies betrifft auch die Tatsache, dass Papst Leo die israelische Regierung aufforderte, Hilfen in das kriegszerstörte Gebiet zuzulassen. Zudem gibt es in Israel Proteste gegen die Blockade und die Offensive gegen die Hamas, während eine Gruppe von Demonstranten in Kerem Schalom versucht, die Durchfahrt der Lkw zu verhindern, bis die Hamas alle Geiseln freigibt.
Militäroperationen und zivile Verluste
Netanjahu hat angekündigt, dass Israel die Kontrolle über alle Gebiete des Gazastreifens übernehmen will, während die militärischen Operationen unvermindert fortgesetzt werden. Berichten zufolge hat Israel im Rahmen seiner Offensive zahlreiche Angriffe auf die Hamas durchgeführt, die als Antwort auf den Terrorangriff am 7. Oktober 2023 erfolgt sind, bei dem rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt wurden. Aktuell befinden sich 57 Geiseln noch in der Gewalt der Hamas, von denen 23 als lebend gemeldet werden.
Die Hamas gibt an, dass während des Konflikts mehr als 53.000 Menschen getötet wurden, ohne einen Unterschied zwischen Kämpfern und Zivilisten zu machen. Diese Zahlen konnten bisher unabhängig nicht überprüft werden. Die zivile Infrastruktur im Gazastreifen leidet unter den fortwährenden Kämpfen, und die Gesundheitsbehörde der Hamas meldet, dass alle Kliniken im Norden des Gazastreifen außer Betrieb sind.
Angesichts dieser dramatischen Situation verrechnen sich die Realitäten vor Ort mit den politischen Dynamiken auf internationaler Ebene. Die Verknüpfung von militärischen Aktionen und humanitärem Handeln bleibt somit ein zentrales Thema im aktuellen Konflikt.
Die US-Regierung, als wichtigster Waffenlieferant Israels, setzt Druck auf die israelische Regierung aus, um eine humanitäre Krise zu vermeiden, während Netanjahu weiterhin eine Kontrolle über die virtuell ungesicherten Teile des Gazastreifens anstrebt.
Die kommenden Tage könnten entscheidend sein für das Schicksal der Bevölkerung im Gazastreifen. Der internationale Fokus bleibt auf der humanitären Lage, während die militärischen Auseinandersetzungen andauern.