
Am 15. Mai 2025 versammelten sich Hunderte Delegierte in Asunción, Paraguay, für den FIFA-Kongress, der jedoch von einem unerwarteten Eklat überschattet wurde. Das Treffen begann mit über drei Stunden Verspätung, was für Unmut und Protest unter den Anwesenden sorgte. Der Grund für die Verzögerung war die verspätete Ankunft von FIFA-Präsident Gianni Infantino, der von einer Reise im Nahen Osten zurückkehrte, wo er zusammen mit dem US-Präsidenten Donald Trump Gespräche führte.
Ursprünglich sollte der Kongress um 9:30 Uhr Ortszeit beginnen, wurde jedoch auf 12:30 Uhr verschoben. Infantino kam mit einem Privatjet, der nach einem Zwischenstopp in Nigeria landete. Bei seiner Ankunft entschuldigte er sich für die Verspätung und betonte die Bedeutung seiner politischen Gespräche, die sich auf die Fußball-Weltmeisterschaften 2026 und 2034 bezogen. Diese kurzfristigen Änderungen des Zeitplans stießen bei den Delegierten auf scharfe Kritik, insbesondere von der UEFA, die der Meinung war, dass sie den privaten politischen Interessen Infantinos dienten.
Protest und Unmut unter den Delegierten
Bereits zu Beginn des Kongresses äußerten zahlreiche europäische Delegierte, darunter DFB-Präsident Bernd Neuendorf und UEFA-Präsident Aleksander Čeferin, ihren Unmut und verließen aus Protest das Podium. Ihr Boykott wurde als koordinierte Protestaktion wahrgenommen und unterstrich die gespaltenen Meinungen unter den Delegierten. Nach der Rede von Infantino wurde eine Kaffeepause angesetzt, doch viele Sitze blieben leer, da die europäischen Delegierten den Saal verließen.
Die norwegische Verbandschefin Lise Klaveness forderte eine Erklärung von der FIFA für die Abwesenheit des Präsidenten bei wichtigen Terminen und kritisierte die ständigen Reisen Infantinos nach Saudi-Arabien und Katar. Laut Klaveness stehe es in keinem Verhältnis zu den Bedürfnissen des Fußballs.
FIFA-Vizepräsident kritisiert Delegierte
Inmitten dieses Eklats äußerte sich FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani kritisch zu der Reaktion der Delegierten. Er bezeichnete das Verhalten als nicht hilfreich und rief zur Einheit unter den Mitgliedern auf. Dennoch blieb der Unmut über die Situation groß, da viele Delegierte das Gefühl hatten, dass die FIFA ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sei.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall einmal mehr, wie politische Interessen die Abläufe der internationalen Fußballorganisation beeinflussen. Der DFB sowie die UEFA sind sich einig, dass solche Verspätungen und der Umgang mit wichtigen Themen dem Ansehen des Fußballs schaden können. Die Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung, insbesondere in Bezug auf die Weltmeisterschaften, werden vor dem Hintergrund dieser Ereignisse sicher an Heftigkeit zunehmen.
fr.de berichtet
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