
Die Pilgerfahrt nach Mekka, auch Haddsch genannt, ist eine der wichtigsten religiösen Verpflichtungen für Muslime. Dieses Jahr begibt sich der Münchner Emin Sacirović auf eine dreiwöchige Wallfahrt nach Saudi-Arabien. Die Reise beginnt am 24. Mai mit einem Flug von München, während der Hadsch selbst am 4. oder 5. Juni stattfindet, abhängig vom Mondstand. Sacirović hat sich lang und intensiv mit seiner Motivation für diese Pilgerfahrt beschäftigt und musste dafür auch lange sparen.
Für seine Reise packt er sorgfältig Sandalen, einen Koran, Wechselkleidung und eine Waschtasche ein. Die spezielle Pilgerkleidung, die aus zwei hellen Tüchern besteht, wird vor Ort bereitgestellt. Der Imam der bosnischen Moscheegemeinde in München, Izet Bibic, unterstützt die Organisation der Pilgerreise. Er gibt seinen Gemeindemitgliedern wertvolle Ratschläge, der wichtigste ist, mental zu packen und nicht zu schwer zu reisen.
Vorbereitungen und Herausforderungen
Die Kosten für die Hadsch-Reise betragen etwa 9.000 Euro pro Person, was vielen Pilgern eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Jährlich reisen ungefähr zwei Millionen Menschen zu dieser Pilgerfahrt, die eine der fünf Säulen des Islam ist. Der Haddsch findet jährlich im Monat Dhu l-Hiddscha statt, speziell zwischen dem 8. und 12. Dhu l-Hiddscha, und jeder gesunde, volljährige Muslim, der es sich leisten kann, ist verpflichtet, einmal im Leben nach Mekka zu pilgern.
Die Temperaturen in Saudi-Arabien können während des Hadsch bis zu 50 Grad Celsius erreichen, was für die Pilger eine ernsthafte Gefahr darstellt. Historisch gesehen sind bei großen Menschenansammlungen, besonders während des Haddsch, auch viele Todesfälle dokumentiert, zuletzt im Jahr 2024 mit über 1.300 hitzebedingten Todesfällen. Auch Massenpaniken in der Vergangenheit, wie im Jahr 2015 in Mina, haben zu tragischen Verlusten geführt.
Religiöse Bedeutung und Traditionen
Der Haddsch beginnt mit dem Eintritt in den Weihezustand Ihram und beinhaltet wichtige Ritualstationen wie den ersten Tawaf um die Kaaba sowie Aufenthalte in Mina, der Ebene ʿArafāt und Muzdalifa. Am 10. Dhu l-Hiddscha findet die symbolische Steinigung des Teufels statt. Nach Vollziehung der Pilgerfahrt erhalten die Teilnehmer den Ehrentitel „Hāddsch“. Dies ist nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern wird auch in ihren Heimatländern oft mit Feierlichkeiten gewürdigt.
Die Pilgerreise zu den heiligen Stätten ist für viele Muslime ein Lebensziel und erfüllt spiritualistische Hoffnungen und Erwartungen. Sacirović selbst äußert, dass die Erfüllung seiner Hoffnungen und Erwartungen nicht in seiner Hand liegt. Während der Reise wünschen sich viele Pilger, neben dem Hadsch auch andere heilige Stätten, wie die erste Moschee und das Grab des Propheten Mohammed in Medina, zu besuchen.
Für die meisten Reisenden stellt der Haddsch eine tiefgreifende spirituelle Erfahrung dar und hat vorislamische Ursprünge, wurde jedoch 632 von Mohammed neu geordnet, um den Gläubigen einen regimentierten und sicheren Zugang zu ermöglichen. Trotz der Herausforderungen und Risiken bleibt der Haddsch eine bedeutende und unverzichtbare Praxis im Leben der Muslime weltweit.
Wie BR.de berichtet, zieht diese Pilgerfahrt jährlich Millionen von Menschen an, wobei die Infrastruktur in Mekka während dieser Zeit oft überlastet ist. Auch Wikipedia beschreibt den Haddsch ausführlich und hebt die außergewöhnliche Belastung hervor, die die Pilger durch Hitze und Menschenmengen erfahren können.