
Am 14. Mai 2025 haben 67 ehemalige Geiseln in einem offenen Brief an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu eine klare Botschaft überbracht. In dem Schriftstück mit dem Titel „Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben“, appellieren sie an die Regierung, die Möglichkeit zur Verhandlung mit der Hamas nicht ungenutzt zu lassen. Dies folgte auf die kürzliche Freilassung des US-Israelis Edan Alexander, die als historische Gelegenheit betrachtet wird, um die Gespräche über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wiederaufzunehmen. Die Geiseln sind überzeugt, dass die Mehrheit der israelischen Gesellschaft die Rückkehr der Geiseln will, auch wenn dies bedeutet, die Militäroperationen zu beenden. Der Brief betont die Heiligkeit des menschlichen Lebens sowie die Bedeutung, Gefallene für ein würdevolles Begräbnis nach Israel zurückzubringen.
Die Gespräche, die in Katar über eine neue Waffenruhe geführt werden, zeigen jedoch bislang keine signifikanten Fortschritte. Die ehemaligen Geiseln fordern alle Beteiligten auf, sich nicht zurückzuziehen, bevor ein umfassendes Abkommen unterzeichnet ist. Der Druck auf die israelische Regierung wächst, nicht nur aufgrund des Wunsches der Gesellschaft, sondern auch in Anbetracht internationaler Vermittlungsanstrengungen.
Freilassung von Edan Alexander
Wie Zeit berichtet, plant die Hamas die Freilassung des Soldaten Edan Alexander, der am 7. Oktober 2023 während eines Angriffs der Hamas auf Israel verschleppt wurde. Alexander, der in Tel Aviv geboren wurde und in New Jersey aufwuchs, soll innerhalb der nächsten 48 Stunden freigelassen werden. Die Gespräche über seine Freilassung fanden in den letzten Tagen zwischen der Hamas und den USA statt, wobei US-Präsident Donald Trump in den kommenden Tagen in der Region erwartet wird. Diese Freilassung könnte als Geste des guten Willens von Seiten der Hamas gewertet werden, um ihre Verhandlungsposition zu stärken.
Der US-Gesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat die Zustimmung der Hamas zur Freilassung von Alexander bestätigt. Er reiste in die Region, um die bevorstehende Freilassung zu begleiten und um Gespräche über eine mögliche Waffenruhe fortzusetzen. Dies ist bemerkenswert, da es die erste Geisel ist, deren Freilassung direkt zwischen den USA und der Hamas verhandelt wurde, ohne unmittelbare Beteiligung Israels. Laut dem Büro von Netanjahu wurde Israel über den Plan der Hamas informiert, Alexander bedingungslos freizulassen.
Hinter den Kulissen drücken Vermittlerstaaten die Hamas dazu, den Soldaten freizulassen, um das Wohlwollen Trumps zu gewinnen. Dies könnte möglicherweise der Schlüssel sein, um die Gespräche über den Gefangenenaustausch und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen in Bewegung zu setzen.
Zusammenfassend ist die Situation äußerst komplex und es bleibt abzuwarten, ob die Aufrufe der ehemaligen Geiseln und die internationale Diplomatie zu einem entscheidenden Fortschritt führen werden. Die Hoffnung auf Frieden und das Ende der Gewalt im Gaza-Krieg scheint da, doch der Weg dorthin ist alles andere als sicher.