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Strengere Einreise- und Touristenregeln: Das erwartet Spanien 2025!

Spanien hat im Jahr 2024 mit 94 Millionen Touristen einen neuen Rekord im Tourismussektor verzeichnet, was das Land zu einem der größten Reiseziele weltweit macht. Trotz der erfreulichen Zahlen gibt es jedoch steigende Beschwerden von Einheimischen über Überfüllung, Wasserverbrauch und hohe Unterkunftspreise. Diese Herausforderungen führen zu einem Umdenken in der Regierung. Ministerpräsident Pedro Sánchez hat bereits einen umfassenden 12-Punkte-Plan zur Regulierung des Wohnungsmarktes vorgelegt, um den Forderungen nach strengeren Regeln nachzukommen. Dieser Plan beinhaltet insbesondere Maßnahmen gegen die Ausbeutung von Wohnraum für touristische Kurzzeitmietverträge, die zum Anstieg der Mietpreise für Einheimische beitragen.

Während die touristische Attraktivität Spaniens ungebrochen ist, verstärken Proteste gegen den Massentourismus die Forderungen nach Überprüfungen von Tourismuspraktiken. Um die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die lokale Bevölkerung sowie das Kulturerbe und die natürlichen Ressourcen zu mindern, ergreifen die Regierung und regionale Behörden Maßnahmen. So müssen Touristen aus Drittländern wie dem Vereinigten Königreich, Kanada und den USA umfassendere Anforderungen erfüllen, um nach Spanien einreisen zu können, während Besucher aus der EU lediglich einen Reisepass oder Personalausweis benötigen. Darüber hinaus sind von Drittländern kommende Touristen verpflichtet, eine Reiseversicherung sowie Nachweise über finanzielle Mittel, Hotelreservierungen und Rückflugtickets vorzulegen. The Portugal News berichtet, dass einige Städte neue regulierende Maßnahmen ergreifen, um den Tourismus neu zu strukturieren.

Regulierungen im Unterkunftsmarkt

Ein zentrales Anliegen des 12-Punkte-Plans ist die Regulierung von Kurzzeitmietobjekten, die häufig an Touristen vermietet werden. In Málaga etwa gilt seit Januar 2024 ein neues Verbot für Mietobjekte, wenn deren Anzahl mehr als 8% des Wohnungsbestands in 43 Stadtvierteln ausmacht. Bereits jetzt sieht sich die Stadt Protesten gegenüber, während Barcelona plant, die Lizenzierung für alle 10.000 Kurzzeit-Mietwohnungen zu entziehen, um die Verfügbarkeit von Wohnungen für Langzeitbewohner zu sichern. Dies bedeutet, dass bestehende Lizenzen nach 2028 nicht mehr erneuert werden.

Auf den Balearen und in anderen touristischen Regionen werden ebenfalls Maßnahmen ergriffen. Katalonien hat bereits eine Ökosteuer eingeführt, während in Barcelona der Steuersatz für Luxushotels auf 7 Euro pro Nacht erhöht wurde. Die Gesamtsteuer für Touristen in Luxusunterkünften kann damit bis zu 15 Euro pro Nacht betragen. Zudem sind auf den Balearen Preissteigerungen in der Hochsaison von 4 auf 6 Euro zu erwarten. In den Kanarischen Inseln werden ähnliche Regelungen erwogen.

Verhaltensregeln für Touristen

Außerhalb der Unterkunftsregularien gibt es auch neue Verhaltensvorschriften. Kneipentouren im Eixample-Viertel von Barcelona sind ab Juni 2025 verboten, während in der Altstadt ein ähnliches Verbot bis mindestens 2028 gilt. Auch der Konsum von Alkohol in öffentlichen Räumen in Touristengebieten auf den Balearen ist eingeschränkt, mit einem Verkaufsverbot zwischen 21:30 Uhr und 8 Uhr. Für Nichteinhaltungen dieser Vorschriften sind Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro vorgesehen.

Besonderheiten wie das Autofahrverbot in der Altstadt von Sóller auf Mallorca oder das Verbot von Zelten an Stränden in Torrox zeigen eine klare Richtung hin zu einem nachhaltigeren Tourismus. Mehr als 100 Strände in Spanien, einschließlich 28 auf den Balearen, haben bereits Rauchverbote angeordnet. In Málaga können Strafen bis zu 750 Euro für das Urinieren im Meer oder am Strand verhängt werden.

Die zunehmende Regulierung des Tourismus in Spanien spiegelt nicht nur die gestiegene Besucherzahl wider, sondern auch die Wachsamkeit gegenüber den Interessen der einheimischen Bevölkerung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Vorschriften auf die touristische Landschaft des Landes auswirken werden und ob sie langfristig zu einer Harmonisierung zwischen Tourismus und den Bedürfnissen der Einheimischen führen.

Die Bürger werden ermutigt, sich über lokale Vorschriften bei ihren Unterkünften oder Reisebüros zu informieren, um unerwartete Probleme während ihres Aufenthalts zu vermeiden. ZDF weist darauf hin, dass diese Maßnahmen ein notwendiger Schritt sein könnten, um den Herausforderungen des zunehmenden Tourismus zu begegnen.

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