
Die sechste und letzte Staffel der erfolgreichen Serie „The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd“ läuft derzeit und sorgt für emotionale Wellen bei den Zuschauern und Mitwirkenden. Elisabeth Moss, die die zentrale Rolle der June Osborne verkörpert, beschreibt das Ende der Serie als surreal und emotional. In einem Interview teilt sie mit, dass sie während der Dreharbeiten oft in Tränen ausgebrochen ist, sich aber noch nicht ganz am Ende fühle, da sie weiterhin an der Produktion beteiligt ist. Das Gefühl des Endes wird für sie erst richtig greifbar, je mehr sie über die abschließenden Szenen nachdenkt. Moss empfindet es als Privileg, die Rolle zu spielen und auch als Produzentin und Regisseurin aktiv zu sein.
Auf die Frage, ob sie anfangs Bedenken hatte, die Rolle zu übernehmen, gestand Moss, dass sie nach „Mad Men“ unsicher war, sich sofort auf ein neues Projekt festzulegen. Doch nachdem sie die ersten beiden Episoden gelesen hatte, war sie überzeugt, dass niemand anderes June spielen könnte, was sie im Endeffekt zur Annahme der Rolle motivierte. Die tiefgehenden Themen der Serie haben dafür gesorgt, dass sie sich sehr mit ihrer Figur identifizieren kann.
Die Relevanz der Geschichte
„The Handmaid’s Tale“ basiert auf dem gleichnamigen dystopischen Roman von Margaret Atwood, der 1984 veröffentlicht wurde. Der Roman beschreibt ein totalitäres Regime in Amerika, das Frauen ihrer Rechte beraubt und fruchtbare Frauen zwingt, als „Mägde“ für wohlhabende Paare zu dienen. Atwood hat die Ereignisse in ihrem Buch auf historischen Begebenheiten basieren lassen, wodurch die Geschichte auch in der heutigen Zeit sehr relevant erscheint. Themen wie Umweltkrisen, Abtreibungsbeschränkungen und Frauenrechtsbewegungen spiegeln aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wider.
Die Adaption, die auf Hulu zu sehen ist, wurde sogar vor der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA gedreht. Nach der Wahl von Donald Trump wurden bei den Protesten des Women’s March zahlreiche Referenzen auf das Buch sichtbar, was die Bedeutung des Werkes noch einmal unterstrich. Atwood und Moss haben in einem Interview die Relevanz der Serie für die moderne Gesellschaft und die Bedeutung von Feminismus erörtert.
Die Macht der Worte und ihre Wirkung
Margaret Atwood stellte fest, dass die Kontrolle über Frauen und Babys eine gängige Praxis in repressiven Regimen war und ist. In ihren Diskussionen mit Moss hob sie hervor, wie wichtig es sei, das Wahlrecht zu nutzen, um tyrannische Regierungen zu verhindern. Moss ergänzte, dass die Darstellung von Machtverhältnissen zwischen Geschlechtern in der Geschichte ein zentraler Punkt ist, der auch heute noch von Bedeutung ist.
Die kulturelle Bedeutung der Charaktere sowie prägnanten Zitate aus dem Buch, wie „Nolite te bastardes carborundorum“, kommen nicht nur in der Serie, sondern auch im Alltag immer wieder zur Sprache. Sowohl Atwood als auch Moss sind sich einig, dass die Themen des Buches in der heutigen Zeit nicht nur plausible, sondern zunehmend wahrscheinliche Szenarien darstellen. Sie ermutigen dazu, über die Rolle von Frauen in der Gesellschaft nachzudenken und darauf zu achten, welche Geschichten erzählt werden und von wem.
Die finale Staffel von „The Handmaid’s Tale“ verspricht, das Publikum erneut zum Nachdenken anzuregen und die wichtigen Themen, die die Zuschauer seit Jahren begleiten, eindringlich abzurunden. In der Mischung aus emotionaler Tiefe und gesellschaftlicher Relevanz bleibt die Serie ein bedeutendes zeitgenössisches Werk.
Weitere Details zu Elisabeth Moss und ihrer Rolle in der Serie können in dem Bericht von Yahoo Nachrichten nachgelesen werden. Zudem bietet TIME interessante Einblicke in die Diskussion zwischen Atwood und Moss über die kulturelle Relevanz der Geschichte.