Italien

Welse am Gardasee: Das Raubtier bedroht Ökosystem und sogar Hunde!

Am Gardasee in Italien breitet sich eine alarmierende Population von großen Welsen, lokal auch als „Torpedos“ bekannt, aus. Diese gefräßigen Räuber stellen eine Bedrohung für das Ökosystem und die lokale Tierwelt dar. Fischer warnen, dass die Welse, die bis zu drei Meter lang und 200 Kilogramm schwer werden können, eine Gefahr für Enten, Kormorane und möglicherweise sogar für kleinere Tiere wie Hunde darstellen könnten. Trotz dieser Warnungen gibt es derzeit keine bestätigten Berichte über Welse, die aktiv Jagd auf Hunde machen. Die Entwicklung der Wels-Population wird durch den Klimawandel begünstigt, da die Fische wärmeres Wasser bevorzugen.

Der Gardasee bietet ideale Bedingungen für die Welse, mit mildem Wasser, reichlich Nahrung und wenigen natürlichen Feinden. Wie ruhr24.de berichtet, fördern höhere Wassertemperaturen das Wachstum und die Fortpflanzung dieser Fischart. Die Fischer am Gardasee fordern daher Unterstützung von den Behörden, um das empfindliche ökologische Gleichgewicht zu wahren.

Ein Problem epischen Ausmaßes

Marco Brognoli, ein erfahrener Unterwasserfischer, beschreibt die aktuelle Situation als ein „Problem epischen Ausmaßes“. Besonders betroffen ist der Bereich zwischen Sirmione und Lazise, wo die Bedingungen für die Fortpflanzung der Welse optimal sind. Brognoli beobachtet seit fünf Jahren eine steigende Anzahl von Welsen, insbesondere von Exemplaren über zwei Meter.

Die Welse haben nicht nur eine verheerende Auswirkung auf die Fischbestände, sondern jagen auch Vögel und könnten sogar kleine Hunde gefährden. Bei einem Tauchgang wurden kürzlich 14 Welse innerhalb von nur 200 Metern harpuniert, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Um diesem Problem zu begegnen, fordert Brognoli konkret von den Behörden die Einrichtung von Sammelstellen und Entsorgungslösungen sowie gezielte Selektionsaktionen mit Unterstützung von Unterwasserfischern.

Die Unterstützung der Behörden ist gefragt

Die Ursachen für die rapide Zunahme der Wels-Population sind milde Wintertemperaturen, ein großes Nahrungsangebot sowie fehlende Regulierung. Brognoli betont außerdem die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung, um beschädigte Ausrüstung zu ersetzen und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Wels-Plage zu ermöglichen. Er warnt, dass der Gardasee möglicherweise das gleiche Schicksal erleiden könnte wie andere Seen, die durch die Überpopulation der Welse fast leergefressen wurden.

Robert Arlinghaus vom Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei stellt fest, dass Urlauber sich normalerweise keine Sorgen um die Welse machen müssen, da diese nachtaktiv sind und keine direkte Gefahr für Menschen darstellen. Dennoch bleibt die Sorge der Fischer und Umweltschützer bestehen, dass ohne angemessene Maßnahmen das ökologische Gleichgewicht im Gardasee ernsthaft gefährdet sein könnte.

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