KatalonienSpanien

Wasserkrise in Spanien: Wegfall der Strandduschen sorgt für Proteste!

Spanien steht vor einer bedeutenden Herausforderung im Umgang mit Wasserknappheit, insbesondere aufgrund des massiven Tourismusaufkommens. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Land rund 94 Millionen Touristen, was zu steigenden Lebenshaltungskosten, einem knappen Wohnraum und erheblichem Druck auf die Wasserressourcen führte. Die spanische Organisation für Umwelterziehung und Verbraucherschutz (ADEAC) plant jetzt, Maßnahmen gegen den erhöhten Wasserverbrauch durch Touristen zu ergreifen. Ein kontroverses Anliegen ist die Prüfung der Abschaffung öffentlicher Duschen an Stränden, eine Maßnahme, die potenziell den Wasserverbrauch reduzieren könnte.

Die Situation wird durch anhaltende Trockenheit und ausbleibende Niederschläge weiter verschärft. Bereits in Katalonien wurde der Notstand ausgerufen, um dringend notwendige Maßnahmen zum Schutz der Wasserressourcen zu ergreifen. Insbesondere in der Hochsaison trägt der Tourismussektor erheblich zum Wasserverbrauch bei. Auf Mallorca verbraucht ein einzelner Urlauber täglich zwischen 250 und 450 Litern Wasser, während der gesamte Tourismus ungefähr ein Viertel des Gesamtverbrauchs ausmacht. Obwohl für 2025 prognostiziert wird, dass ausreichend Wasser vorhanden ist, sieht ADEAC Handlungsbedarf für die Zukunft.

Proteste und Pilotprojekte

Die Situation auf den Kanaren ist angespannt, da es bereits zu Protesten kam, die teilweise gewaltsam eskalierten, insbesondere auf Teneriffa. Um dem steigenden Druck entgegenzuwirken, hat ein Pilotprojekt in Sanxenxo (Galizien) gezeigt, dass der Verzicht auf Strandduschen tatsächlich den Wasserverbrauch senken kann. Die Umstellung in Sanxenxo verlief unkompliziert und wurde von der Bevölkerung weitgehend akzeptiert. Dies könnte als Beispiel für andere Regionen dienen, um ähnliche Schritte in Betracht zu ziehen.

Die Entwicklung in Spanien spiegelt eine größere Herausforderung wider, die im gesamten Mittelmeerraum zu beobachten ist. Laut dem WWF ist das Mittelmeer das begehrteste Urlaubsziel weltweit und wird von 220 bis 320 Millionen Besuchern jährlich frequentiert. Prognosen der UNWTO erwarten, dass sich diese Zahl bis 2025 auf 655 Millionen verdoppeln könnte. Unkontrollierter Tourismus stellt eine erhebliche Gefahr für die empfindlichen Ökosysteme und Süßwasserressourcen in der Region dar, was den Druck auf bereits gefährdete Gebiete zusätzlich verstärkt.

Der Ruf nach nachhaltigem Tourismus

Der WWF hebt hervor, dass der massenweise Zustrom von Touristen unzureichend von Schutzmaßnahmen begleitet wird. Auch die Besucherströme selbst schädigen empfindliche Küstenregionen. Es wird gefordert, grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen zu etablieren und naturnahen Tourismus zu fördern. Zehn gefährdete Meeresgebiete im Mittelmeer benötigen neue Schutzgebiete und Anpassungen im Küstenmanagement, darunter auch die Balearen, wo der Tourismus einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt hat.

Der WWF hat sich zum Ziel gesetzt, die Natur des Mittelmeers vor den negativen Auswirkungen des Massentourismus zu schützen und verantwortungsbewussten Tourismus zu fördern. Dazu werden verschiedene Feldprojekte initiiert, die sich auf den Erhalt der Biodiversität und auf nachhaltige Fischerei konzentrieren. Während sich die Herausforderungen für die Natur im Mittelmeerraum zuspitzen, wird es notwendig sein, sowohl in Spanien als auch in anderen Ländern des Mittelmeerraumes effektive Lösungen zu finden, um die Wasserknappheit zu bekämpfen und die Umwelt zu bewahren.

[Merkur] berichtet, dass … und [WWF] ergänzt, dass …

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"