
US-Präsident Donald Trump plant eine umfassende Reise in die Golfregion, die Stationen in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten umfasst, jedoch Jerusalem vorerst ausschließt. Die Reise, die als eine Gelegenheit für große Wirtschafts- und Investitionsankündigungen betrachtet wird, weckt Erinnerungen an Trumps erste Amtszeit, als Saudi-Arabien 2017 ebenfalls sein erstes Ziel war. Damals versprach er Investitionen in Höhe von „hunderte Milliarden Dollar“ in die USA, wissenschaftliche Studien deuten jedoch darauf hin, dass viele dieser Deals nicht realisiert wurden. Vor der jetzigen Reise hat Trump einen neuen wirtschaftlichen Vorstoß unternommen und den Saudis einen Vorschlag zur Zahlung von einer Billion Dollar an amerikanische Unternehmen unterbreitet. Dies unterstreicht den vorherrschenden Fokus auf Wirtschaftsabkommen und Geschäftsdurchführungen während seines Besuchs.
Trump wird in Saudi-Arabien einen prunkvollen Empfang erwarten, ähnlich wie bei seinem ersten Besuch. Saudi-Arabien hat als Zeichen seiner Investitionsbereitschaft bereits 400 Milliarden Dollar in die Vereinigten Staaten geflossen, mit weiteren 600 Milliarden Dollar in Aussicht. Diese Investitionen sind nicht nur für die US-Wirtschaft von Bedeutung, sondern auch für die geopolitischen Interessen der US-Regierung. Unter anderem sollen die Investitionen in Bereiche wie Künstliche Intelligenz und den Abbau seltener Erden fließen, um Chinas Einfluss in diesem Sektor entgegenzuwirken.
Herausforderungen in der Region
Obwohl die Reise überwiegend wirtschaftlich orientiert ist, bleiben auch herausfordernde Themen im Raum. Trump habe in der Vergangenheit betont, dass Saudi-Arabien einen Waffenstillstand mit der Hamas anstreben sollte. Er hat jedoch den Druck auf Israel in Bezug auf militärische Maßnahmen gegen das iranische Atomprogramm nicht erhöht. Aktuelle Spannungen zwischen der US-Regierung und Israel zeigen sich auch darin, dass Trump einen geplanten Besuch in Israel auf unbestimmte Zeit verschoben hat.Währenddessen hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu einen neuen offensiven Plan für Gaza beschlossen, der im Widerspruch zu den saudischen Forderungen nach palästinensischer Oberhoheit steht.
Ein zentrales Thema während Trumps Reise wird auch die Strategie sein, Saudi-Arabien enger an die USA zu binden, was möglicherweise mit der Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel verknüpft wird. Experten weisen darauf hin, dass Saudi-Arabien erkannt hat, dass wirtschaftliche Anreize entscheidend sind, um das amerikanische Engagement in der Region zu sichern. Die Arabische Halbinsel bleibt ein zentraler Schauplatz für geopolitische Wettbewerbe, die auch durch den nahenden Ukraine-Konflikt überschatten werden. Gescheiterte Pläne, die normativen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel zu behandeln, zeigen die Komplexität der Herausforderungen, vor denen die US-Regierung steht.
Während sich der Fokus der Reise auf Wirtschaft und Investitionen konzentriert, bleibt abzuwarten, inwieweit die politischen Differenzen und der Krieg in Gaza die Ankündigungen und Ergebnisse der Reise beeinflussen werden. Trumps Vorliebe für Deals könnte sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die diplomatischen Beziehungen in der Region darstellen. Die wachsende Kluft zwischen den USA und Israel könnte sich als bedeutender Faktor herausstellen, der auch das Potenzial hat, die wirtschaftlichen Anstrengungen im Golf zu beeinflussen.
Insgesamt gibt es sowohl Hoffnungen als auch Sorgen bezüglich der bevorstehenden Reise, die den Verlauf der US-amerikanischen Außenpolitik in der Golfregion erheblich prägen könnte. Investitionen und militärische Partnerschaften stehen auf der Agenda, während geopolitische Spannungen weiterhin die Diskussionen überschattet.