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DRV-Reisebürotag: Fiebig fordert politischen Rückhalt für die Branche!

Am 13. Mai 2025 fand der DRV-Reisebürotag in Frankfurt statt, ein bedeutendes Event für die Reisebranche, zu dem rund 100 Gäste zusammenkamen. Der DRV-Präsident Norbert Fiebig nutzte die Gelegenheit, um über die aktuelle Situation der Branche zu sprechen. Fiebig führte aus, dass die Reisebranche durch neue EU-Regeln und eine wachsende Bürokratie unter Druck steht und forderte mehr Unterstützung von der Politik.

Ein zentrales Thema des Reisebürotags war die Suche nach Möglichkeiten zur Ertragssteigerung. Neben der Frage, wie die Digitalisierung vorangetrieben werden kann, spielte auch die Nachwuchssicherung eine bedeutende Rolle. Der Fokus lag insbesondere auf der Zukunft des stationären Vertriebs, der in Zeiten des digitalen Wandels vor großen Herausforderungen steht.

EU-Pläne und deren Auswirkungen

Die Erwartungen der Branche werden zusätzlich durch die aktuellen Pläne des EU-Parlaments belastet. Es wurden zwei Entwürfe zur Revision der Pauschalreiserichtlinie vorgestellt. Laut den neuen Vorschlägen des Verbraucherschutzausschusses könnte die Kategorie „verbundene Reiseleistungen“ ausgeweitet werden, obwohl ursprünglich eine Abschaffung angestrebt wurde. Dies hätte zur Folge, dass Reisebüros rechtlich wie Veranstalter behandelt werden, was neue Haftungs- und Absicherungspflichten mit sich bringt.

Zudem ist eine Neufassung des Rücktrittsrechts geplant. Kunden sollen künftig auch dann kostenlos stornieren können, wenn es zu Beeinträchtigungen an ihrem Wohnort kommt, beispielsweise durch Streiks oder Hochwasser. Diese Regelung könnte jedoch eine erhebliche finanzielle Belastung für Veranstalter nach sich ziehen. Des Weiteren wird die Deckelung der Anzahlung auf 25 Prozent als umstritten angesehen, da viele Reiserechtler dies für unnötig und potenziell schädlich halten.

Weitere regulatorische Vorschläge und Zeitplan

Die Pläne beinhalten auch die Einführung verbindlicher Beschwerde- und Schlichtungssysteme sowie mögliche Sanktionen bei Regelverstößen. Gleichzeitig gibt es jedoch Warnungen vor einer Überregulierung, die in unverhältnismäßigen Strafen enden könnte. Bis zur Einigung im Trilog zwischen Parlament, Rat und Kommission ist die Umsetzung der neuen Richtlinie frühestens für Ende 2027 oder Anfang 2028 angedacht, was den Handlungsrahmen der nationalen Gesetzgeber erheblich einschränken könnte.

Mit diesen Entwicklungen wird deutlich, dass die Reisebranche sich auf einen bedeutenden Wandel einstellen muss. Die Forderungen von Norbert Fiebig nach stärkerer politischer Unterstützung und einem marktorientierten Ansatz könnten angesichts der kommenden Herausforderungen noch wichtiger werden. Die Anzeichen deuten darauf hin, dass sowohl Reisebüros als auch Veranstalter vor einer turbulenten Zeit stehen.

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