
Am Sonntag, dem 25. Mai, findet um 15 Uhr eine spannende Führung durch die Welt der Miniaturmalerei im Kulturhistorischen Museum Haus Kemnade in Hattingen statt. Der Eintritt zu dieser besonderen Veranstaltung ist frei, und die Präsentation wird von dem renommierten Duo Inge und Werner Rudowski geleitet. Diese Veranstaltung ist eine einzigartige Gelegenheit, in die faszinierende Kunstform der Miniaturmalerei einzutauchen, die über Jahrhunderte hinweg in verschiedenen Kulturen und Regionen florierte.
Die Sonderausstellung im Museum stellt das Handwerkszeug der Miniaturmaler des 17. und 18. Jahrhunderts in den Mittelpunkt. Besucher können Materialien wie Pergament, Elfenbein und Kupfer als Malgründe entdecken und mehr über die komplexe Farbherstellung erfahren, die vom Gestein über Pigmente bis hin zu Bindemitteln wie Gummi Arabicum oder Kandis reicht. Zudem werden die Veredelungstechniken mit Blattgold und Blattsilber sowie die speziellen Werkzeuge wie Kratzer, Schaber und feine Pinsel vorgestellt.
Die Kunst der Miniaturmalerei
Miniaturen sind nicht nur einfach kleine Bilder; sie sind kunstvolle Feder- oder Pinselzeichnungen in Ornamentform, die oft zur Verzierung von Handschriften verwendet wurden. Der Ursprung des Begriffs „Miniatur“ leitet sich vom lateinischen Wort „minium“ ab, dem roten Farbstoff Mennige, der bereits in alten ägyptischen Totenbüchern verwendet wurde. Über die Jahrhunderte war die Miniaturmalerei in verschiedenen Kulturen verbreitet, wobei die islamische Miniaturenmalerei, die im 13. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte, und die europäische Miniaturmalerei, die sich vor allem auf Porträts konzentrierte, herausragende Beispiele dieser Kunstform sind.
Besonders beeindruckend sind die verschiedenen Techniken, die in der Miniaturmalerei Anwendung finden. Sie reicht von der Anwendung deckender Farben (Gouache) über lasierende Farben (Aquarell) bis hin zu den Verzierungen mit Blattgold. Dies verdeutlicht die künstlerische Detailliertheit und Raffinesse, die in diesen kleinen Kunstwerken stecken. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelten sich auch spezifische Schulen und Stile, die jede Region prägten und die verschiedenen Maltechniken in den Vordergrund stellten.
Neuer Schwerpunkt im Museum
Im Kulturhistorischen Museum werden auch neue Schwerpunkte in der Dauerausstellung gesetzt. Die Präsentation zeigt die Arbeiten von Malerfamilien aus England sowie die charakteristischen Stile und Einflüsse, die zwischen den Künstlern erkennbar sind. Werke von Vatern und Söhnen, sowie von Brüdern, verdeutlichen die Tradition und den Austausch innerhalb der Kunstfamilien.
Die Verbindung zwischen der Geschichte der Miniaturmalerei und den ausgestellten Objekten im Museum bietet nicht nur einen Einblick in die Materialität, sondern auch in die kulturelle Bedeutung dieser Kunstform. Besucher sind eingeladen, sich von den ausgestellten Miniaturen inspirieren zu lassen und mehr über die reiche Tradition dieser künstlerischen Ausdrucksweise zu erfahren.