
Der Familienurlaub ist für viele Eltern ein freudiges, gleichzeitig aber auch herausforderndes Unterfangen. Die Reisebloggerin Anna Karsten informiert auf ihrem Instagram-Account @anna.everywhere über ihre Erfahrungen aus 43 Ländern, die sie zusammen mit ihren zwei Kindern bereist hat. Dabei bewertet sie den Spaßfaktor des Reisens mit Kindern in verschiedenen Altersgruppen. Für Babys von 0 bis 6 Monaten vergibt sie 9 von 10 Punkten, während der Spaßfaktor für Kleinkinder von 12 bis 18 Monaten mit nur 2 Punkten als deutlich geringer empfunden wird. Ab einem Alter von 5 Jahren hingegen erhält das Reisen die Höchstnote von 10 Punkten. Dieses Feedback wird in den Kommentaren auf Instagram von anderen Müttern überwiegend positiv aufgenommen und geteilt.
Die Entwicklungspsychologin Anne Henning führt an, dass Konflikte im Urlaub mit kleinen Kindern häufig sind, insbesondere wenn diese in die Selbstbehauptungsphase eintreten. In solchen Phasen kann es für Eltern schwierig werden, sowohl auf die Bedürfnisse ihrer Kinder als auch auf ihre eigenen einzugehen. Unterschiede in den Urlaubsarten, etwa zwischen Kurzreisen und Langstreckenflügen, können ebenfalls erheblichen Einfluss auf den Spaßfaktor haben. Laut Henning zeigt sich in den Kommentaren unter Karstens Beiträgen, dass die Erfahrungen von Eltern beim Reisen mit kleinen Babys stark variieren.
Einblicke in die psychologischen Aspekte des Reisens
Reisen mit Kindern bietet jedoch nicht nur Herausforderungen, sondern auch wertvolle Erfahrungen. In einem gemeinsamen Artikel von Bloggerinnen Tina und Barbara wird diese Thematik beleuchtet. Die Frage, ob sich Kinder an Reisen erinnern, wird aufgeworfen, wobei festgestellt wird, dass Reisen mehr als nur Erinnerungen schafft. Es fördert das Selbstvertrauen der Kinder, da sie an neue Umstände gewöhnt werden und soziale Bindungen knüpfen können.
Wissenschaftliche Unterstützung leisten Psychologen wie Barbara Horvatits-Ebner, die die Auswirkungen von Reisen auf die kindliche Entwicklung erläutern. Kinder lernen durch neue Eindrücke und erleben soziale Interaktionen, die ihr Verständnis für Nähe und Freundschaft fördern. Das Reisen konfrontiert die Kinder mit vielfältigen kulturellen Unterschieden, wodurch sie ein besseres Verständnis für die Welt und ihre Vielfältigkeit entwickeln können.
Die Bedeutung von Ritualen
Ein oft übersehener Aspekt des Reisens sind die Rituale und Routinen, die durch neue Umgebungen gestört werden können. Diese Rituale geben den Kindern Sicherheit, besonders in fremden Kulturen. Das magische Denken der Kinder kann dazu führen, dass sie bei der Nichtausführung gewisser Handlungen in Panik geraten, was als normales Verhalten gilt. Oft erhalten Kinder durch das Meistern neuer Herausforderungen ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein, was ihre innere Entwicklung unterstützt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Reisen mit Kindern sowohl eine Herausforderung als auch eine wertvolle Gelegenheit zur Entwicklung darstellt. Durch die richtigen Vorbereitungen und die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse der kleinen Reisenden kann der Familienurlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.