
Die Haltung von Kälbern in den USA steht im Fokus des Interesses, insbesondere im Hinblick auf die innovativen Haltungssysteme, die von Unternehmen wie Hampel’s Calf-Tel angeboten werden. Seit 1981 in Germantown, Wisconsin, tätig, produziert das Unternehmen vielfältige Kälberhaltungssysteme, darunter Iglus und modulare Boxen. Diese Produkte aus extrudiertem Polyethylen zeichnen sich durch ihre Robustheit und die Tatsache aus, dass sie kaum verformbar sind. Täglich werden beeindruckende 432 Kälberhütten hergestellt, was einer Produktion von 18 Hütten pro Stunde entspricht. Ein UV-blockierendes Pigment schützt die Boxen zudem vor Porosität und macht sie lichtundurchlässig und porenfrei. Die Herstellung erfolgt durch das Erhitzen einer 35 kg schweren Kunststoffplatte auf 165 °C, gefolgt von Thermoformen mittels eines Metallkorpus, der das Material in die gewünschte Form bringt, berichtet topagrar.
Zusätzlich zu diesen Haltungsinnovationen gibt es in Deutschland Bestrebungen, die Ausbildung in der Tierhaltung zu modernisieren. Die Lehrwerkstätten Rind im VBZL Haus Düsse stehen im Zeichen einer nachhaltigen und zeitgerechten Milcherzeugung. Hierbei wird der Fokus auf die Integration sowohl klassischer als auch innovativer Haltungs- und Fütterungssysteme gelegt. Ziel ist es, die Auszubildenden für gesellschaftliche Fragestellungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Digitalisierung und Automatisierung zu sensibilisieren, wie die Landwirtschaftskammer berichtet.
Moderne Stallkonzepte für die Zukunft
Im Rahmen eines umfassenden Bauprojektes werden die Lehrwerkstätten in zwei Abschnitten modernisiert. Der erste Abschnitt beinhaltet den Bau eines Mehrzonenstalls, der auf Tierwohl und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Dazu gehören unter anderem eine Futterzentrale mit vertikalen Futterlagern und automatisierter Wiederkäuerfütterung sowie die Integration von Laufhöfen und Freiflächen. Im zweiten Abschnitt wird ein Roboterstall errichtet, der den Einsatz von Digitalisierung und Automatisierung in der Kälberaufzucht fördert. So sollen rund 80 Milchkühe durch moderne automatische Melk- und Fütterungssysteme versorgt werden.
Ein wichtiges Thema innerhalb dieser Diskussion sind die Wertschätzung männlicher Kälber sowie der Vergleich mit klassischen Stallsystemen, die zunehmend hinterfragt werden. Das Projekt wird zudem durch das Bundesinstitut für Berufsbildung, das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Land Nordrhein-Westfalen gefördert und umfasst mehrere Partner, darunter die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und die Niedersächsische Landgesellschaft mbH.