
Urlauber, die nach Mallorca reisen, können sich auf unvergessliche Erlebnisse in der Hauptstadt Palma freuen. Die Stadt zieht mit ihren verwinkelten Gassen, zahlreichen Cafés und der beeindruckenden Kathedrale „Le Seu“ zahlreiche Touristen an. Doch das beliebte Bild der Stadt wird von einer kontroversen Diskussion über den Einsatz von Pferdekutschen begleitet. Diese Pferdekutschen sind seit Jahren in der Kritik, da Tierschützer die Bedingungen für die Tiere, die bei hohen Temperaturen arbeiten müssen, anprangern. Auf Facebook kursieren Aufrufe zum Boykott der Pferdekutschen, während sich in der Gesellschaft die Meinungen spalten. Einige fordern ein Verbot der Kutschen wegen Tierquälerei, während andere die lange Tradition der Pferdekutschen verteidigen.
Der Stadtrat von Palma hat bereits 2022 einen Beschluss gefasst, die Pferdekutschen bis 2024 zu verbannen und die traditionellen Kutschen durch Elektrokutschen zu ersetzen. Dieses Verbot soll den Kutschfahrern, lokal als „caleseros“ bezeichnet, Zeit für einen Umstieg auf elektrische Antriebe geben. Nichtsdestotrotz leitet der Berufsstand Widerstand gegen das Verbot ein, glauben sie doch, die Tiere würden gut behandelt und gepflegt. Manuel Vargas, ein Sprecher der Kutscher, protestiert vehement gegen das Verbot. Er betont, dass die Kutscher aus Respekt zu ihren Tieren handeln und die Vorwürfe zur Tiermisshandlung aufgrund rassistischer Vorurteile gegen die oft roma-stämmigen Kutscher entstanden sind.
Maßnahmen und Kontrollen
Als Antwort auf die anhaltende Kritik hat die Stadt Palma entschieden, statt eines vollständigen Verbots mehr Kontrollen einzuführen. Die Kutscher sind nun verpflichtet, tierärztliche Atteste vorzulegen, die Impfungen und Behandlungen der Pferde dokumentieren. Zudem müssen Lizenznummern gut sichtbar am Geschirr der Tiere angebracht werden, und die Hufeisen müssen aus Gummi gefertigt sein. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Tiere nicht unnötig leiden müssen.
Zusätzlich wird es klare Regelungen geben, die den Einsatz der Pferde an heißen Tagen regulieren. Bei einer Warnstufe des spanischen Wetterdienstes dürfen die Pferde nicht arbeiten, was von Ordnungswidrigkeiten mit Bußgeldern von bis zu 1.800 Euro geahndet wird. Im Kontext extremer Temperaturen hat ein auf Facebook verbreitetes Handyvideo, das ein Pferd zeigt, das bei 40 Grad Celsius zusammenbricht, die Diskussion um die Tierschutzbedingungen weiter angeheizt. Tierschützer kritisieren, dass die Pferde oft nicht ausreichend Wasser erhalten und Ruhezeiten nicht eingehalten werden.
Zukunft der Kutschfahrten
Die Zukunft der Pferdekutschen in Palma scheint unsicher. Während der Stadtrat Gesetze einführt, die den Einsatz von Pferden in der Stadt bis 2024 verbieten sollen, gibt es bereits Überlegungen über alternative Transportmittel, wie die Elektrokutschen. Die Diskussion über die Pferdekutschen schwappt nicht nur nach Palma über; auch in Wien findet eine ähnliche Debatte statt. Dort bleibt die Stadtverwaltung bisher bei der Genehmigung von Fiakern, auch wenn Bedenken hinsichtlich des Tierschutzes geäußert werden, ähnlich wie bei dem Grünen Gesundheitsminister Johannes Rauch.
In Palma, könnte der Beschluss des Stadtrats vom 16. Mai 2025 und die kommenden Änderungen im Kutschwesen bald die Landschaft und das touristische Erlebnis in dieser beliebten Urlaubsdestination verändern.
Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen, siehe derwesten.de und geo.de.