
Im Nordosten Polens, im malerischen Mamerki, wurde eine beeindruckende 1:1-Nachbildung des berühmt-berüchtigten Bernsteinzimmers eröffnet. Diese Replik, die Besucher seit dem 26. April 2025 bestaunen können, ist Teil des Mamerki-Museums und befindet sich in einer ehemaligen Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Bunker, die einst als Hauptquartier der deutschen Landstreitkräfte dienten, bergen ein faszinierendes Historienfragment – und es wird vermutet, dass Teile des originalen Bernsteinzimmers auf diesem Gelände verborgen sein könnten. Das erklärt auch, warum vor dem Bau der Nachbildung zwei Jahre lang erfolglos nach dem Original in den Bunkern gesucht wurde. Laut Süddeutsche gibt es seitdem Gerüchte über versteckte Schätze aus der Vergangenheit.
Das originale Bernsteinzimmer wurde 1941 von der deutschen Wehrmacht aus dem Katharinenpalast in Zarskoje Selo, Russland, geraubt. Es gilt seit 1944 als verschollen, und trotz einer erfolglosen Suche im Jahr 2017 bleibt sein Verbleib ein Rätsel. Der Bau der Nachbildung wurde von Bartłomiej Plebańczyk initiiert, der das Museum leitet. Für die Replik wurden 600 kg künstlicher Bernstein verwendet und moderne 3D-Drucktechnologie eingesetzt, um die Licht- und Glanzeigenschaften des Originals zu imitieren. Im Vergleich dazu befindet sich im Katharinenpalast seit 2003 ebenfalls eine Replik, die jedoch aus echtem Bernstein gefertigt ist.
Besuchsinformationen
Das Mamerki-Museum ist für Besucher zugänglich und liegt an der majestätischen Masurischen Seenplatte, etwa drei Autostunden östlich von Danzig. Die Eintrittspreise sind mit 28 Zloty (ca. 6,60 Euro) für Erwachsene und 23 Zloty (ca. 5,40 Euro) für Kinder und Jugendliche moderat. Im Sommer hat das Museum von 9:00 bis 18:30 Uhr geöffnet und bietet somit ausreichend Gelegenheit, diese außergewöhnliche Nachbildung zu bewundern.
Die Geschichte des Bernsteinzimmers ist tief verwurzelt in der europäischen Kultur. Es wurde im 18. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich 10,5 m x 11,5 m groß. Friedrich I. Hohenzollern initiierte den Bau für das Schloss Charlottenburg, und 1716 schenkte Friedrich Wilhelm I. das Zimmer als Zeichen der Freundschaft an Peter den Großen. Das Bernsteinzimmer wurde zunächst in St. Petersburg ausgestellt, unter anderem im Sommerpalast und später im Winterpalast. 1755 wurde es auf Anordnung von Zarin Elisabeth nach Zarskoje Selo gebracht und dort erweitert. Diese reiche Geschichte macht die Nachbildung in Mamerki zu einem bedeutenden kulturellen Erlebnis, das in einer der am besten erhaltenen deutschen Bunkeranlagen des Zweiten Weltkriegs und beim Besuch von Mamerki / Mauerwald, in unmittelbarer Nähe von Węgorzewo, zu finden ist.
Die Suche nach dem originalen Bernsteinzimmer ist bis heute ein faszinierendes Thema und zieht Abenteuerlustige sowie Geschichtsliebhaber gleichermaßen an. Das Mamerki-Museum mit seiner Nachbildung des Bernsteinzimmers wird somit nicht nur zu einem touristischen Anziehungspunkt, sondern auch zu einem Ort des kulturellen Gedächtnisses für die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und die verlorene Schönheit dieses einzigartigen Kunstwerks.
Für Interessierte an Geschichte und Kunst bietet das Museum in Mamerki eine wertvolle Gelegenheit, in die geheimnisvolle Welt des Bernsteinzimmers einzutauchen.
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