
Die Baleareninsel Mallorca erfreut sich großer Beliebtheit unter deutschen Urlaubern und zieht jährlich Tausende von Touristen an. Doch um den Stress für die ansässige Bevölkerung zu verringern, hat die Regionalregierung von Palma strenge Maßnahmen zur Regulierung des Tourismus eingeführt. Das zentrale Ziel ist es, den Sauftourismus einzudämmen und die Sicherheit der Einwohner sowie der Besucher zu gewährleisten.
Mit dem neuen „Dekret für verantwortungsvollen Tourismus“, das bis Ende 2027 gilt, wurde das Alkoholverbot in öffentlichen Bereichen scharf ausgeweitet. Laut watson.de ist der Konsum von Alkohol am Strand, in Parks, an Bushaltestellen und auf Straßen in touristischen Zonen wie Playa de Palma, Magaluf und Palmanova ab sofort strengstens untersagt. Die Bußgelder bei Verstößen liegen zwischen 500 und 1.500 Euro.
Strenge Kontrollen und Geldstrafen
Das Alkoholverbot ist nicht das einzige strenge Regelwerk, das auf Mallorca eingeführt wurde. Das Tragen von Badesachen außerhalb der Strände ist ebenfalls nicht erlaubt, mit Geldstrafen, die zwischen 100 und 200 Euro betragen können. Ein weiteres Problem stellt das Spucken auf die Straße dar, das mit Bußgeldern zwischen 50 und 750 Euro bestraft werden kann. In sensiblen Bereichen kann die Strafe sogar bis zu 1.500 Euro betragen.
Öffentliches Übergeben ist ebenfalls verboten und kann mit Strafen von 200 bis 400 Euro geahndet werden. Besonders drastisch sind die Sanktionen gegen Wildpinkeln: Die Geldstrafen können zwischen 750 und 3.000 Euro liegen, wobei in sensiblen Zonen noch höhere Strafen drohen. Verboten ist auch das Urinieren im Meer. Baden bei roter Flagge, was Lebensgefahr signalisiert, wird mit Bußgeldern von bis zu 2.500 Euro bestraft, insbesondere an Stränden wie Playa de Muro und Can Picafort.
Initiativen zur Verbesserung des Tourismus
Die Balearen-Regierung hat angekündigt, jährlich vier Millionen Euro aus der Tourismussteuer für die Umsetzung dieser Maßnahmen bereitzustellen. Das Verbot des Alkoholkonsums wird auch auf die Partyzonen auf Ibiza ausgeweitet, um eine umfassende Eindämmung des Trink-Exzesses zu erreichen. Es gibt jedoch Ausnahmen: So ist der Konsum auf den Terrassen von Restaurants und Bars gestattet, ebenso wie auf bestimmten zugelassenen Plätzen. Party-Boote dürfen weiterhin Alkohol ausschenken, müssen jedoch eine Seemeile Abstand zu den betroffenen Zonen einhalten und dürfen dort keine Gäste aufnehmen oder absetzen.
Die neuen Vorschriften sind Teil eines umfassenderen Ansatzes, der bereits 2020 mit einem Gesetzespaket zur Bekämpfung von Trink-Exzessen begonnen wurde, aber nach der Corona-Pandemie in den Hintergrund trat. Durch diese Maßnahmen hofft die Regionalregierung, ein sichereres Umfeld für alle Touristen und Einheimischen zu schaffen und die Attraktivität der beliebten Urlaubsdestination zu erhalten. Wie tagesschau.de berichtet, wird der neue Kurs in den kommenden Tagen nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten.