Alarm für die Alpen: Klimawandel bringt Bergstürze und neue Gefahr!

Alarm für die Alpen: Klimawandel bringt Bergstürze und neue Gefahr!
Blatten, Schweiz - In den Alpen zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung: Felsstürze und Lawinen nehmen zu. Der Extremkletterer Stefan Glowacz warnt vor einem radikalen Umbruch der Region, insbesondere aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels. In einem tragischen Vorfall im Mai 2025 verschüttete eine massive Fels- und Schuttlawine das Dorf Blatten in der Schweiz, wobei 300 Einwohner evakuiert werden mussten und ein Schäfer vermisst wird, wie Merkur berichtet.
Glowacz bezeichnet die immer häufigeren Felsstürze als „die Spitze des Eisbergs“ und hebt hervor, dass das Schmelzen des Permafrosts dramatische Konsequenzen für den Tourismus in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz haben wird. Skiorte könnten in den nächsten Jahren nicht mehr erreichbar sein. Wegsperrungen und Umleitungen sind laut seiner Prognose unausweichlich, ebenso wie die Möglichkeit, ganze Orte verlegen zu müssen.
Dringender Handlungsbedarf im Tourismus
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordert Glowacz ein Umdenken im Tourismus. Er schlägt vor, den Sommertourismus zu fördern, dabei jedoch auf zusätzliche Attraktionen wie Aussichtsplattformen oder Hängebrücken zu verzichten. Der vorherrschende Trend könnte die Alpen drastisch verwandeln und das Angebot in der Region grundlegend ändern.
In der Gesamtbetrachtung der Gefahrensituation in den Alpen zitiert ZDF heute Fachleute, die feststellen, dass die Risiken durch Berg- und Felsstürze, Murenabgänge und Steinschlag ansteigen. Der Klimawandel führt zum Schmelzen des Permafrosts, was die Stabilität der Berge gefährdet. Ein Beispiel: Im August 2023 filmte ein amerikanischer Bergsteiger einen Felssturz am Aiguille du Midi, bei dem Felsblöcke eine Gruppe am Bergfuß nur knapp verfehlten. Solche Fälle könnten künftig häufiger auftreten.
Überwachung und Prognosen
Klimaforscher warnen vor den erhöhten Gefahren, die durch steigende Temperaturen entstehen. Aktuell schmilzt der Permafrost, und zwar selbst in Höhenlagen über 2.800 Metern. Dies führt zu instabilem Gestein und einem Dominoeffekt, bei dem schmelzendes Eis weiteres Schmelzen zur Folge hat. In Kandersteg, einer Region in den Berner Alpen, überwachen Geologen seit sechs Jahren einen gefährdeten Gipfel. Im schlimmsten Fall könnten hier bis zu 18 Millionen Kubikmeter Gestein ins Tal stürzen.
Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für kleinere Bergstürze, die Schlamm- und Geröll-Lawinen verursachen, steigen wird. Ein Überwachungssystem ermöglicht bereits eine Vorwarnzeit von 24 Stunden. In Zeiten wachsender Unsicherheit verzeichnen Grundstückspreise in gefährdeten Gebieten einen schnellen Rückgang. Nils Hählen, Leiter der Abteilung Naturgefahren im Kanton Bern, hat zudem den Rückgang des Permafrosts in seiner Region um etwa 20 Meter dokumentiert.
Innovative Technologien werden ebenfalls eingesetzt, um die Situation besser zu verstehen. Geoingenieure der TU München testen Lasertechnologie am Hochvogel in den Allgäuer Alpen. Diese Technik ermöglicht bis zu zwei Millionen Messungen pro Sekunde und zeigt, dass der Gipfel momentan stabil ist, obwohl ein 70 Meter tiefer und 5 Meter breiter Spalt Besorgnis erregt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Veränderungen in den Alpen durch den Klimawandel ein ernstes Problem darstellen – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die lokale Wirtschaft und den Tourismus. Die kommenden Jahrzehnte werden entscheidend dafür sein, wie diese Herausforderungen gemeistert werden können.
Details | |
---|---|
Ort | Blatten, Schweiz |
Quellen |