
In Europa werden die Regelungen für das Übernachten mit Wohnmobilen zunehmend strenger. Länder erlassen Gesetze, die das Übernachten außerhalb offizieller Stellplätze untersagen, um Umweltbelastungen zu reduzieren und die öffentliche Ordnung zu wahren. Laut Blackout News betreffen diese Maßnahmen nicht nur die beliebten Reiseziele, sondern auch die Länder, die für ihre Natur und Flexibilität geschätzt werden.
Ein besonders strenges Beispiel sind die neuen Regelungen in Griechenland. Im Januar 2025 trat das Gesetz 5170/2025 in Kraft, das das Abstellen und Übernachten mit Wohnmobilen im öffentlichen Raum untersagt. Dies betrifft vor allem Strände, Wälder und öffentliche Parkplätze. Verstöße können mit Geldstrafen von bis zu 3.000 Euro und bis zu drei Monaten Haft geahndet werden. Auch die Übernachtungen auf Privatgrundstücken sind nicht mehr gestattet, selbst wenn der Eigentümer zustimmt.
Regeln in Mitteleuropa
Mitteleuropa zeigt sich ebenfalls straff und unnachgiebig bei der Regulierung des Wohnmobilreisens. In den Niederlanden ist Wildcamping vollständig verboten, Übernachtungen sind nur auf offiziellen Stellplätzen und lizenzierten Campingplätzen erlaubt. Luxemburg hat strikte Regeln und kontrolliert intensiv in ländlichen Regionen. Die Schweiz erlaubt freies Übernachten nur an explizit ausgeschilderten Orten, während viele Kantone eigene Vorschriften haben.
In der Tschechischen Republik gibt es zwar kein direktes Verbot des Wildcampings, dennoch ist praktisch nur Übernachtung auf offiziellen Campingplätzen erlaubt. Im Vereinigten Königreich regulieren lokale Behörden das Wohnmobilreisen; in North Yorkshire gilt ein 18-monatiges Testverbot für das nächtliche Parken von Wohnmobilen. In Lancashire ist das Parken zwischen 6 und 8 Uhr morgens an der Küstenpromenade untersagt, bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 70 Pfund.
Entwicklungen in Südeuropa
Südliche Länder wie Spanien haben ebenfalls ihre Regelungen verschärft. An der Costa Blanca wurden 2025 neue Parkverbote für Wohnmobile in Küstenorten wie Santa Pola und Elche eingeführt. In Naturschutzgebieten, wie in Águilas, wurden Höhenbarrieren installiert, um Wohnmobile fernzuhalten. Dies ist Teil eines größeren Trends in Europa, der die Prüfung von Wildcamping in vielen Regionen anspruchsvoller macht.
Generell wird für Reisende empfohlen, sich im Vorfeld über die lokalen Vorschriften zu informieren. Spontane Übernachtungen sind in vielen Regionen nicht mehr möglich. Das wildcampingfreundliche „Jedermannsrecht“ ist nur in wenigen Ländern wie Norwegen und Schweden zugelassen, während in vielen anderen, darunter Italien, Frankreich und den Niederlanden, strikte Verbote gelten. Zudem wird im Allgemeinen abgeraten, in Wäldern und Naturschutzgebieten zu campen, da dies häufig verboten ist.
Tipps für Wohnmobilreisende
Reisende sollten sich auch bewusst sein, dass die rechtliche Lage zum Wildcampen in Europa hochgradig variabel und oft unübersichtlich ist. Um Bußgelder, die je nach Land zwischen 100 und 2.500 Euro variieren können, zu vermeiden, sollten sie sich im Voraus über spezifische Regelungen informieren. Übernachten im Auto ist oft erlaubt, solange es auf sicheren Parkplätzen geschieht und der Aufenthalt nicht länger als eine Nacht dauert. Auch der ADAC Stellplatzführer 2025 bietet nützliche Informationen zu über 6.800 Stellplätzen und Campingplätzen in 37 europäischen Ländern, welche eine gute Alternative zu unsicheren Übernachtungsplätzen darstellen.
Das rechtzeitige Informieren über lokale Bestimmungen und das Nutzen von offiziellen Stellplätzen wird für Wohnmobilreisende in ganz Europa immer wichtiger.