Österreich

Über ein Drittel der Arbeiter: Mehr Urlaub statt mehr Geld!

In einer aktuellen Studie von PwC Österreich, die auf Antworten von über 1.100 Berufstätigen basiert, zeigen sich klare Veränderungen in den Wünschen und Bedürfnissen der Arbeitnehmer. Ergebnis der Befragung ist, dass 37 Prozent der Teilnehmenden bereit wären, auf ihr Gehalt zu verzichten, wenn sie dafür eine zusätzliche Woche Urlaub erhalten könnten. Im Schnitt würden sie 7,5 Prozent ihres Einkommens dafür opfern, so oegb.at.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die steigende Bedeutung von Work-Life-Balance in Österreich. Zusätzlich ist anzumerken, dass viele Arbeitnehmer flexible Arbeitsbedingungen wünschen: 91 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeiten und Arbeitsorte. Laut der Studie würden über 50 Prozent der Teilnehmenden gerne die Büroarbeit gegen Homeoffice eintauschen.

Homeoffice und flexible Arbeitsmodelle

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage zeigt, dass 53 Prozent der Beschäftigten bereit wären, den sozialen Austausch im Büro aufzugeben, wenn sie dafür die Möglichkeit hätten, flexibel im Homeoffice zu arbeiten. Dieses Bedürfnis nach flexibler Arbeit wird durch die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich unterstützt, die Telearbeit in allen vereinbarten Orten zulassen. Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordert in diesem Zusammenhang die Einführung einer 6. Urlaubswoche und eine Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensverlust.

Die Generation Z sieht Gehaltskommunikation als weniger transparent an. Während Babyboomer eine höhere Transparenz in der Gehaltsdiskussion empfinden, gaben 66 Prozent der Jüngeren an, sich motivierter zu fühlen, wenn Gehälter offen kommuniziert werden. 67 Prozent der Befragten der Generation Z würden sogar auf firmeninterne Feiern verzichten, um mehr Klarheit über Gehälter zu erhalten.

Gerechte Bezahlung und Weiterbildung

Die Gleichstellung in der Bezahlung bleibt ein zentrales Thema: 53 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer fordern gerechte Bezahlung im Rahmen der Studie. Dies ist besonders wichtig, da Frauen in Österreich 16,6 Prozent weniger als Männer für die gleiche Arbeit verdienen. Volle Lohntransparenz könnte helfen, diese Einkommensunterschiede zu verringern.

Darüber hinaus wünschen sich 90 Prozent der Befragten Weiterbildungsmöglichkeiten. Wichtige Faktoren für das berufliche Wachstum sind Schulungen und Mentoring-Programme. Das Zusammenspiel dieser Erwartungen zeigt, dass Arbeitnehmer nicht nur finanzielle Anreize und Unterstützung, sondern auch Flexibilität im Umgang mit Urlaub und Arbeitszeiten suchen. Die Top-Erwartungen an Arbeitgeber sind:

Erwartungen der Arbeitnehmenden
1. Faire Bezahlung und finanzielle Anreize (z. B. Essenszuschüsse)
2. Finanzielle Unterstützung (z. B. Boni, betriebliche Altersvorsorge)
3. Flexibilität bei Urlaub und Freizeit (z. B. 6. Urlaubswoche, Remote Work)
4. Flexible Arbeitszeitmodelle
5. Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen

Die Studie von PwC wurde zwischen dem 12. und 18. März 2025 durchgeführt und bietet einen wertvollen Einblick in die Ansprüche und Wünsche der Beschäftigten in Österreich. Die Vielzahl von Themen, die angesprochen wurden, zeigt, dass es an der Zeit ist, die Arbeitswelt den Bedürfnissen der Mitarbeitenden anzupassen, um somit langfristige Zufriedenheit und Produktivität sicherzustellen. Weitere Details und die gesamte Studie sind auf ots.at verfügbar.

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