Schenkenzeller Religionslehrer entdecken Glauben in der Mongolei!
Schenkenzeller Religionslehrer entdecken Glauben in der Mongolei!
Schenkenzell, Deutschland - Ein Reiseveranstalter aus Schenkenzell hat eine Fortbildungsreise für Religionslehrer in die Mongolei organisiert. Der erfahrene Reiseleiter Reiner Lehmann, Diakon und Schuldekan, führt bereits seit vielen Jahren solche Reisen durch. Die Initiative zielt darauf ab, die Horizonterweiterung der Teilnehmer zu fördern und einen gelebten Glauben in verschiedenen Kulturen zu erleben. Es geht zudem um authentische Gespräche zwischen den Religionen.
Diese Reise ist Teil einer Reihe von Studienfahrten, die auch Destinationen wie Syrien, Indien und Georgien umfassten. Die Lehrkräfte übernachten in traditionellen Jurten, in denen mongolische Nomaden wohnen. Hier erleben sie die Einfachheit und Stille der Steppe, ganz entfernt von städtischem Lärm und digitaler Erreichbarkeit. Während ihres Aufenthalts führen sie Gespräche mit buddhistischen Mönchen, Nonnen und einheimischen Familien über die religiöse Identität in der Mongolei.
Interreligiöse Kompetenz im Religionsunterricht
Diakon Lehmann verfolgt ein ganzheitliches Bildungsverständnis. Dabei wird Theorie über Religion, Kultur und Geschichte durch direkte Reiseerfahrungen erfahrbar gemacht. Es ist die Hoffnung, dass die gewonnenen Erlebnisse der Religionslehrer in ihren Unterricht einfließen. Dieses Anliegen steht im Einklang mit der Förderung interreligiöser Kompetenz, die eine zentrale Rolle im Religionsunterricht, insbesondere an beruflichen Schulen, spielt. Hierin sind gesellschaftliche, pädagogische und wirtschaftliche Gründe von Bedeutung, da viele Betriebe auf Lösungen für Integrationsfragen angewiesen sind, wie die Universität Tübingen hervorhebt.
Trotz der Relevanz gibt es bislang kaum empirische Studien zur Förderung interreligiöser Kompetenz im Beruflichen Religionsunterricht (BRU). Eine landesweite Interventionsstudie hat zum Ziel, die Definition interreligiöser Kompetenz zu klären und zu prüfen, ob diese durch spezifische Unterrichtseinheiten gefördert werden kann. Im Rahmen der Studie wurden zwei Unterrichtseinheiten entwickelt: „Umgang mit Geld in Christentum und Islam – Islamic Banking“ und „Religionen und Gewalt“.
Ergebnisse und Studienverlauf
Die Evaluation der Unterrichtseinheiten erfolgte durch einen selbstentwickelten Fragebogen, der an drei unterschiedlichen Messzeitpunkten bei den Schüler:innen Anwendung fand. Der Vorlauf der Studie umfasste die Entwicklung und Optimierung der Behandlungsstrategie und des Fragebogens. Die Hauptstudie fand im Schuljahr 2014/2015 in etwa 90 Bank- und Industriefachklassen aus Baden-Württemberg statt. In 60 Klassen wurde eine der beiden Unterrichtseinheiten durchgeführt, während 30 Klassen als Kontrollgruppe dienten.
Das Projekt wurde von 2013 bis 2016 gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und in Kooperation mit dem evangelischen Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (EIBOR) der Universität Tübingen realisiert. Die Ergebnisse wurden 2017 im Waxmann Verlag veröffentlicht, unter dem Titel „Interreligiöses Lernen durch Perspektivenübernahme. Eine empirische Untersuchung religionsdidaktischer Ansätze.“ Darüber hinaus gibt es zahlreiche Publikationen zum Thema interreligiöses Lernen im BRU, für die sich besonders Religionslehrer:innen und kaufmännische Schulen bedankt wurden, wie die Universität Tübingen anmerkt.
Für die nächste Reise plant Diakon Lehmann, im kommenden Jahr Irland als Ziel auszuwählen. Die vielfältigen Erfahrungen dieser Reisen tragen zur Weiterentwicklung des interreligiösen Dialogs und zur Steigerung der fachlichen Kompetenzen der Religionslehrer bei.
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Ort | Schenkenzell, Deutschland |
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