Bartgeier Vinzenz kehrt nach abenteuerlicher Reise gesund nach Bayern zurück!

Bartgeier Vinzenz kehrte nach seiner riskanten Reise von der Nordsee über 1.600 km in die bayerischen Alpen zurück.
Bartgeier Vinzenz kehrte nach seiner riskanten Reise von der Nordsee über 1.600 km in die bayerischen Alpen zurück. (Symbolbild/ER)

Bartgeier Vinzenz kehrt nach abenteuerlicher Reise gesund nach Bayern zurück!

Oldenburg, Deutschland - Bartgeier Vinzenz ist nach einer abenteuerlichen Reise an die Nordsee sicher in Bayern zurückgekehrt. Der imposante Greifvogel, der 2024 im Nationalpark Berchtesgaden in die Freiheit entlassen wurde, legte dabei mehr als 1.600 Kilometer zurück. Wie Antenne berichtet, wurde Vinzenz vor zwei Wochen in Niedersachsen eingefangen, nachdem er sich auf ungewöhnlich weite Flüge begeben hatte, die ihn bis zu den Niederlanden führten.

Als Teil eines Wiederansiedlungsprojekts zeichnete sich Vinzenz durch sein eigenwilliges Verhalten aus. Anstatt in den bayerischen Alpen zu bleiben, zog es ihn zuerst in die Oberpfalz und dann über Westdeutschland bis in die flachen Regionen der Niederlande. Dort landete er schließlich an einer Landstraße bei Oldenburg, wo er von zwei erfahrenen Greifvogelspezialisten gefangen wurde.

Die Rückkehr in die Heimat

Bei seiner Rückkehr nach Bayern hatte Vinzenz einen Gewichtsverlust von etwa zehn Prozent erlitten, war jedoch unversehrt. Nach einer gründlichen tierärztlichen Untersuchung wurde der Bartgeier in einer spezialisierten Auffangstation aufgepäppelt, bevor die Rückkehr in die bayerischen Alpen geplant ist. Projektverantwortliche des LBV und des Nationalparks Berchtesgaden zeigen sich erleichtert über den Ausgang seiner Reise und die Tatsache, dass keine ernsthaften Verletzungen festgestellt wurden.

Die Suche nach neuen Lebensräumen ist für junge Bartgeier nicht unüblich, jedoch mit Risiken behaftet. Windkraftanlagen, die an den Küsten der Nordsee stehen, stellen eine erhebliche Gefahr für die Tiere dar. In den Niederlanden gab es bereits Vorfälle, bei denen Bartgeier durch Züge oder bleihaltige Munition in Gefahr gerieten.

Wiederansiedlungsprojekt

Die Bartgeier (Gypaetus barbatus) gehörten einst zu den beliebtesten Greifvögeln der Alpen, wurden jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts ausgerottet. Das Zuchtprojekt zur Wiederansiedelung wurde 1986 initiiert und seit 2021 wurden im Nationalpark Berchtesgaden insgesamt zehn Bartgeier ausgewildert. Vinzenz ist einer von diesen, und seine Reise zeigt die Herausforderungen, vor denen diese beeindruckenden Vögel stehen.

Es gibt dokumentierte Fälle von ähnlichen langen Flugreisen in andere Alpenregionen, wobei auch Aufzeichnungen aus Polen, Großbritannien und den Niederlanden zur Verfügung stehen. Vinzenz‘ Tour wurde von Ornithologen und Birdwatchern intensiv verfolgt, sogar in den Nachrichten der Niederlande fanden Berichte über seinen Aufenthalt statt.

Die Rückführung von Vinzenz in die Alpen wird angestrebt, sobald er sein Normalgewicht erreicht hat. Bartgeier sind außergewöhnliche Vögel, die eine Flügelspannweite von bis zu 2,90 Metern besitzen und zu den größten flugfähigen Vögeln weltweit zählen. Weitere Informationen über das Wiederansiedlungsprojekt sind auf der Webseite des LBV verfügbar.

Für den Bartgeier Vinzenz ist die Geschichte jedoch noch nicht zu Ende. Sein Abenteuer hat einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig weiterhin Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederansiedlung dieser majestätischen Tiere sind. Antenne berichtet, dass die Tierärzte derzeit Blutuntersuchungen auf Blei durchführen, um potentielle Gefahren durch bleihaltige Jagdmunition zu überprüfen, bevor Vinzenz endgültig in seinen Heimatort zurückkehrt. Presseportal ergänzt, dass die Verantwortlichen das Verhalten junger Bartgeier zur Gewohnheit machen, um ihre Schutz- und Überlebensstrategien weiter zu optimieren.

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OrtOldenburg, Deutschland
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