Griechenland führt neue Ankunftsgebühr für Kreuzfahrt-Touristen ein!

Griechenland führt neue Ankunftsgebühr für Kreuzfahrt-Touristen ein!
Santorini, Griechenland - Griechenland, eines der beliebtesten Ziele für Kreuzfahrt-Touristen, führt ab dem 1. Juli eine neue Ankunftsgebühr für Kreuzfahrtpassagiere ein. Diese beträgt fünf Euro pro Person für jeden Landgang an einem griechischen Hafen. Auf den bekannten Kykladen-Inseln Mykonos und Santorini müssen Touristen sogar 20 Euro zahlen, in der Nebensaison reduziert sich der Betrag auf drei Euro bzw. 12 Euro. Der Grund für diese Maßnahme ist die zunehmende Belastung durch den Massentourismus, der vor allem kleine Küstenorte, Inseln und historische Städte im Mittelmeer betrifft. Knapp 3,8 Millionen Deutsche unternahmen 2024 eine Kreuzfahrt, verglichen mit nur 890.000 im Jahr 2004, was zu Überfüllung und Müll in den betroffenen Regionen führt. Im Jahr 2022 kamen insgesamt 1,86 Millionen Kreuzfahrt-Reisende aus aller Welt nach Griechenland, wobei einheimische Stimmen immer lauter anklingen, die darauf hinweisen, dass diese Touristen wenig zur lokalen Wirtschaft beitragen, da die meisten nur kurz bleiben und an Bord essen.
Die griechische Regierung plant zudem strengere Regeln für Kreuzfahrten, da Überfüllung und Umweltprobleme zunehmen. Bürgermeister Nikos Zorzos von Santorini hat alarmierende Daten zu den steigenden Wasserverbrauchszahlen präsentiert: Der Wasserverbrauch hat sich von 2012 bis 2019 verdoppelt, mit einem weiteren Anstieg von 18 Prozent in den letzten drei Jahren und sogar 22 Prozent innerhalb eines Jahres. Die lokalen Entsalzungskapazitäten, die ursprünglich für 15 Jahre ausgelegt waren, reichen laut Zorzos nur für tatsächlich fünf Jahre aus. Außerdem führt übermäßige Bebauung zu irreparablen Schäden an der einzigartigen Landschaft der Inseln.
Regierungen und Unternehmen reagierten auf die Herausforderungen
Premierminister Kyriakos Mitsotakis hat bereits angekündigt, dass Kreuzfahrten in Zukunft begrenzt werden könnten. Zu den möglichen Maßnahmen zählen die Begrenzung der Anlegeplätze oder Ausschreibungsverfahren für Schiffe. Dies ist besonders relevant, da Kreuzfahrten im Jahr 2023 einen Umsatz von 847 Millionen Euro generierten, was mehr als doppelt so viel ist wie im Vorjahr. Die Herausforderung bleibt jedoch die genaue Bestimmung des Umsatzes pro Insel, da viele Schiffe in Piräus und auf mehreren Inseln anlegen.
Die Belastung durch den Kreuzfahrttourismus ist besonders auf den beliebten Inseln Santorini, Mykonos und Korfu zu spüren. Trotz des wirtschaftlichen Potenzials, das diese Touristen mit sich bringen, übernachten viele Reisende oft an Bord ihrer Schiffe und essen während ihres Aufenthalts nicht in lokalen Restaurants. Dies verringert den wirtschaftlichen Nutzen für die Inseln erheblich. Premierminister Mitsotakis warnt zudem, dass eine Überfüllung durch Kreuzfahrttouristen andere Besucher abschrecken könnte.
Die Stimmen aus der Kreuzfahrtbranche sind geteilt. Chris Theophilides, Vorstandsvorsitzender von Celestyal, unterstützt die Pläne der griechischen Regierung und schlägt ein verbessertes Reservierungssystem für Liegeplätze vor. Im Gegensatz dazu bezeichnet Josh Weinstein, CEO von Carnival, die geplanten Beschränkungen als „leider selbstverständlich“. Der Handelsverband für Kreuzfahrtschiffe (CLIA) plant zudem, die Kreuzfahrtsaison zu verlängern und bestehende Liegeplätze zu überarbeiten, um den Herausforderungen des Tourismus gerecht zu werden.
Durch die neuen Regelungen und Entwicklungen könnte sich die Zukunft des Kreuzfahrt-Tourismus in Griechenland sowohl für die Reisenden als auch für die Einheimischen entscheidend verändern. Während die Tourismusindustrie weiterhin einen wesentlichen Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten möchte, müssen gleichzeitig die Bedürfnisse der örtlichen Bevölkerung und der Umwelt berücksichtigt werden, um eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Für weitere Informationen über die neuen Gebühren und ihre Auswirkungen auf den griechischen Tourismus lesen Sie bitte die Berichte von Watson und Tagesschau.
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Ort | Santorini, Griechenland |
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