Hitzewelle und Wasserknappheit: Urlaub in Italien riskant?

Hitzewelle und Wasserknappheit: Urlaub in Italien riskant?
Sizilien, Italien - Mit Beginn der Sommerferien in einigen Bundesländern rücken Urlaubspläne für viele Familien in den Fokus, insbesondere für Reisen nach Italien. Doch das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise aufgrund einer anhaltenden Hitzewelle in Italien aktualisiert. Die erwarteten Temperaturen sollen in den kommenden Tagen bis zu 40 Grad erreichen, wobei vor allem die Toskana und Latium betroffen sind. Auch in der Po-Ebene, einschließlich Lombardei sowie in Mailand und Rom, werden Temperaturen über 30 Grad prognostiziert.
Eine bedrohliche Wasserknappheit zeichnet sich ab, die vor allem im Süden und in der Mitte Italiens spürbar ist. Laut der italienischen Umweltbehörde ISPRA wurde für diese Regionen die mittlere Warnstufe für Dürre ausgerufen. Besonders kritisch ist die Situation auf Sizilien, wo die höchste Alarmstufe Rot herrscht und die Wasserressourcen stark gefährdet sind. In Anbetracht dieser Umstände warnt das Auswärtige Amt vor einem erheblichen Wassermangel in den mittleren und südlichen Regionen des Landes.
Dramatische Auswirkungen der Dürre
Die Hitzewelle, die zwischen dem 28. Juni und dem 2. Juli ihren Höhepunkt erreicht, lässt die Temperaturen im Süden sogar auf bis zu 45 Grad ansteigen, stellenweise sind sogar bis zu 47 Grad möglich. Diese extremen Bedingungen führen zu einem Anstieg der Notaufnahmen, insbesondere bei älteren und immungeschwächten Menschen. Das BR berichtet, dass in Sizilien Wasser für Duschen und Gartenbewässerung rationiert wird. Anwohner sind auf Zisternen und Tanklastwagen angewiesen, um den täglichen Wasserbedarf zu decken.
Einige Hotels haben mit den Einschränkungen zu kämpfen und können möglicherweise nicht genügend Wasser für Pools bereitstellen. In diesen Fällen haben Urlauber Anspruch auf Entschädigungen, sollten Pools leer bleiben oder die Duschzeiten eingeschränkt werden. Die zweite Hälfte des Jahres 2023 war die trockenste in Sizilien seit 1921, mit einem Rückgang des Niederschlags um etwa 80 Prozent. Der Lago Pozillo, der größte Stausee der Insel, hat kaum noch Wasser.
Gesundheitliche Hinweise und Tipps
Markus Pillmayer empfiehlt Reisenden, besondere Vorsicht walten zu lassen und sich über die aktuellen Wetter- und Klimaverhältnisse zu informieren, insbesondere für Menschen über 50 Jahre. Deutsche Urlauber sind oft nicht an solche extremen Temperaturen gewöhnt, was gesundheitliche Probleme wie Kreislaufbeschwerden, Sonnenstich oder Dehydrierung zur Folge haben kann. Urlauber sollten sich an den Tagesrhythmus der Einheimischen anpassen und die Mittagshitze meiden.
Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit gibt wertvolle Tipps für heiße Sommertage: Körperliche Aktivitäten sollten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt werden, es ist wichtig, den Körper kühl zu halten, ausreichend zu trinken und leicht zu essen. Zudem sollte beim Aufenthalt im Freien Sonnenschutz verwendet werden und Arzneimittel auf ihre Hitzeverträglichkeit geprüft werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte auch auf ältere Menschen und Kinder gelegt werden.
Für die Bewohner Siziliens gibt es Hoffnung auf stärkere Regenfälle im kommenden Winter, die jedoch weitgehend ausbleiben könnten. Experten prognostizieren, dass 2024 als das regenärmste Jahr und die schwerste Dürre seit über zwei Jahrzehnten in die Geschichte eingehen könnte. Langfristige Prognosen weisen darauf hin, dass bis zum Jahr 2050 rund 70 Prozent der Insel in eine Wüste verwandelt werden könnten.
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Ort | Sizilien, Italien |
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