Vietnam

Liberale Bildung in Vietnam: Schüler im Fokus – Auf dem Weg zu neuen Talenten!

In Vietnam bahnt sich eine grundlegende Neubewertung der Bildung an. Immer mehr Bildungseinrichtungen wie die Olympia Primary and Secondary School, Nguyen Sieu Primary, Secondary and High School sowie die Chu Van An High School in Hanoi entscheiden sich für ein liberales Bildungsmodell, das darauf abzielt, optimale Bedingungen für Schüler zu schaffen. Diese Schulen investieren nicht nur in moderne Einrichtungen, sondern auch in innovative Lehrprogramme, die die umfassende Entwicklung der Schüler in Richtung Wahrheit, Güte und Schönheit fördern. Die Tri Duc High School in Hanoi hat ein einzigartiges „3-in-1“-Internatsbildungsmodell entwickelt, das eine Kombination aus schülerzentriertem Lernen, sozialer Verantwortung und familiärer Unterstützung bietet. Diese Initiativen spiegeln den Wunsch wider, die Talente und beruflichen Neigungen der Schüler individuell zu fördern.

Das liberale Bildungsmodell wird als entscheidend angesehen, um vielseitige, anpassungsfähige und lebenslang lernende Menschen auszubilden. Herr Ha Trung Hung, ein ehemaliger Dozent, betont, dass Bildung weit über die Vermittlung von Wissen hinausgeht; sie soll auch Intelligenz, Moral und Willenskraft entwickeln. In diesem Kontext wird die Leitlinie „Erst ein Mensch werden, dann ein Talent“ besonders hochgehalten. Schulische Akteure wie Frau Tran Thi Hai Yen, stellvertretende Schulleiterin, spielen hierbei eine wichtige Rolle, indem sie nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler unterstützen.

Innovative Lehrmethoden

Ein zentrales Element des neuen Bildungsmodells ist die Förderung von Selbststudium, kritischem Denken und Lebenskompetenzen. Die Einführung von Diskussionsunterrichtsmodellen hat dazu geführt, dass Schüler lernen, den Unterricht eigenständig vorzubereiten, Fragen zu formulieren und Notizen zu machen. Nach nur sechs Monaten haben 85 % der Schüler ihre Selbststudiums- und Kommunikationsfähigkeiten sowie ihre Berufsorientierung erheblich verbessert. Nguyen Thuy Linh, eine Schülerin, berichtet von einem gesteigerten Selbstbewusstsein und einem besseren Umgang mit Emotionen durch die Implementierung dieses Modells.

Die Rolle der Lehrer hat sich ebenfalls gewandelt. Sie agieren nicht mehr nur als Wissensvermittler, sondern als „Gestalter“ von Lernerfahrungen, die die Schüler in ihrer Entwicklung begleiten. Dies erfordert von den Lehrern eine sorgfältige Vorbereitung ihrer Unterrichtsstunden und die Bereitschaft, als „Schüler“ zu agieren, um den Unterricht optimal zu gestalten.

Bedeutung der Bildung in einem breiteren Kontext

Das Streben nach innovativen Bildungsansätzen fällt in eine Zeit, in der auch die gesellschaftliche Wahrnehmung von Bildung auf dem Prüfstand steht. Das Wissenschaftsjahr 2024 legt den Fokus auf das Thema Freiheit und gibt Aufschluss über die Verknüpfung von Bildung und Liberalismus, die sich über die Jahrhunderte entwickelt hat. Historische Bildungsdenker wie Wilhelm von Humboldt haben Bildung als Anreiz zur Selbstbestimmung betrachtet und betont, dass Bildung als Bürgerrecht anzusehen ist. Ralf Dahrendorf bezeichnete Bildung sogar als fundamentales Bürgerrecht, das gleichberechtigten Zugang zu Wissensvermittlung garantieren sollte.

In einer online Reihe werden zentrale Momente der deutschen Bildungsgeschichte und die Rolle freiheitlicher Bildungsvordenker beleuchtet. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen soll aufgezeigt werden, was für die gegenwärtigen Herausforderungen in der Bildung gelernt werden kann, und welche Anregungen aus der Vergangenheit auch heute noch relevant sind. Die Liberalisierung der Bildung wird nicht nur als eine Notwendigkeit in Vietnam erkannt, sondern auch im weiteren Kontext der globalen Bildungsgeschichte als Schlüssel zu einer freien Bürgergesellschaft.

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