Chikungunya-Alarm: Veronas Volksfest wegen Tropen-Seuche abgesagt!
Deutschland warnt vor Reisen nach Italien wegen steigender Chikungunya-Fälle. Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich.

Chikungunya-Alarm: Veronas Volksfest wegen Tropen-Seuche abgesagt!
In Norditalien breitet sich das Chikungunya-Virus aus, was zu einer umfassenden Warnung des Deutschen Auswärtigen Amts geführt hat. Seit dem 12. September wurden alle Veranstaltungen in Verona abgesagt, einschließlich des beliebte Volksfestes „Sagra del Ceo“. Der Grund dafür sind steigende Infektionszahlen, die bereits über 200 bestätigte Fälle umfassen, jedoch bislang keine Todesfälle schürten. Laut Bild sind Venetien und Verona als Hotspots für das Virus bekannt.
Das Chikungunya-Virus wird durch tagaktive Aedes-Mücken, insbesondere die Tigermücken, übertragen. Es gibt keine Möglichkeit der direkten Ansteckung von Mensch zu Mensch. Symptome wie Fieber, schwere Gelenkschmerzen, Gelenkschwellungen, Muskelbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und Hautausschläge treten typischerweise 4 bis 8 Tage nach einem Mückenstich auf. Diese Symptome sind oft mit denen von Dengue- und Zika-Viren vergleichbar, was zu Fehldiagnosen führen kann. Die Erkrankung kann zu schmerzhaften Gelenkentzündungen führen, die bei manchen Betroffenen länger anhalten können, während die meisten Patienten vollständig genesen. Insbesondere ältere oder gesundheitlich geschwächte Menschen haben ein höheres Risiko für Komplikationen.
Schutzmaßnahmen und Impfempfehlungen
Obwohl es noch keinen spezifischen antiviralen Behandlung gibt, empfehlen Mediziner die Verwendung von Medikamenten zur Symptomlinderung, wie Paracetamol. Da auch in Italien Urlauber aus Deutschland infiziert wurden, ist es besonders wichtig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Leider zeigen viele Bürger unzureichende Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen langer Kleidung oder die Verwendung von Insektensprays. Desinfektionsaktionen werden bereits in Stadtteilen wie Santa Lucia, Borgo Milano und Chievo durchgeführt, um die Population der Tigermücken zu reduzieren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in der aktuellen Situation die Gefahr einer internationalen Krisenlage. Trotz der steigenden Fallzahlen empfehlen die Experten auch eine Impfung gegen Chikungunya, die erstmals von der ständigen Impfkommission befürwortet wurde. Bislang sind zwei Impfstoffe zugelassen, beide erfordern nur eine Dosis, um nach etwa zwei Wochen zuverlässigen Schutz zu bieten. Die WHO unterstützt Länder durch Surveillance und Bekämpfungsstrategien, um die Verbreitung von Arboviren zu kontrollieren und die Öffentlichkeit zu mobilisieren.
Die Situation in Italien erinnert an frühere Ausbrüche in anderen Ländern. Chikungunya wurde erstmals 1952 in Tansania identifiziert, und seit 2004 sind weltweit mehr Fälle zu verzeichnen, was auf virale Anpassungen und die Einbringung in immunologisch naive Bevölkerungen zurückzuführen ist. Insgesamt wurde das Virus in über 110 Ländern dokumentiert, und die WHO schätzt die Bedeutung effektiver Kontrollmaßnahmen in Gebieten, in denen das Virus verbreitet ist. Weitere Informationen über das Chikungunya-Virus und seine Auswirkungen sind in den umfassenden Berichten auf der Seite der WHO zu finden.