
La Atalaya de Santa Brígida auf Gran Canaria ist ein verstecktes Juwel, bekannt für seine einzigartige Töpferkunst, die tief in der Geschichte der Kanarischen Inseln verwurzelt ist. Das Dorf, das von prähispanischen Höhlenwohnungen geprägt ist, bietet Besuchern die Möglichkeit, die traditionelle Keramikherstellung hautnah zu erleben. Die handbemalte Keramik, auch bekannt als „Loza de La Atalaya“, wird noch immer nach alten Techniken hergestellt, die über 2000 Jahre alt sind und vollständig ohne Töpferscheibe oder Brennofen auskommen. Diese Handwerkskunst wird von Generation zu Generation weitergegeben, und die Töpfer:innen, auch „loceros“ oder „loceras“ genannt, haben sich der Erhaltung dieser Tradition verschrieben. Ein wichtiger Anlaufpunkt für Interessierte ist das Centro Locero de La Atalaya, ein Töpferzentrum, das Besucher zu Kursen und Workshops einlädt.
Das Arbeiten mit dem vulkanischen Ton, dem „Barro canario“, ist eine Kunst für sich. Der Ton wird mühsam aus den Barrancos, den Schluchten rund um das Dorf, gewonnen und traditionell bearbeitet. Die Töpfer in La Atalaya stellen nicht nur Keramikteile für die Küche, sondern auch dekorative Objekte her, wobei sie alte Techniken anwenden, um beispielsweise neue Lampen zu kreieren. Das Ökomuseum Casa Alfar de Panchito zeigt eine bedeutende Sammlung dieser Handwerksstücke und bietet Einblicke in die Geschichte der Töpferei im Dorf.
Ein Ort der Tradition und Bildung
Das Töpferzentrum wird unter der Leitung von Mercedes Cuenca betrieben. Hier können die Teilnehmer an Töpferkursen teilnehmen und erhalten ein Zertifikat, das von der kanarischen Kunsthandwerksvereinigung FEDAC anerkannt ist. Das Zentrum fördert aktiv die Töpferkunst und die Gemeinschaft, indem es seit 2000 mit Unterstützung der Gemeinde eine Töpfervereinigung ins Leben gerufen hat.
Zusätzlich gibt es im ersten Stock des Töpferzentrums eine Ausstellung, die die Geschichte der kanarischen Töpferei beleuchtet. Interessierte können auch das Höhlenhaus von Francisco Rodríguez Santana, dem Gründer des Zentrums, besichtigen. Das Ecomuseo „Panchito“ bietet darüber hinaus Töpferkurse an, bei denen die Besucher für einen Eintrittspreis von 2,50 € teilnehmen können.
Natürliche Schönheit und kulturelle Erlebnisse
La Atalaya de Santa Brígida ist nicht nur für die Töpferkunst bekannt, sondern auch für seine beeindruckende natürliche Umgebung. In der Nähe befindet sich der Bandama, der größte Vulkankrater auf Gran Canaria. Von einer Aussichtsplattform aus können Besucher einen atemberaubenden Rundumblick auf den Krater und die umliegende Landschaft genießen. Die Region ist nicht nur von archäologischen Fundstücken der kanarischen Ureinwohner geprägt, sondern auch für ihren saftigen, grünen Charakter nach Regenfällen bekannt.
Für Touristen und Einheimische gleichermaßen ist das Dorf ein beliebtes Ziel, um die traditionellen kanarischen Häuser zu besichtigen und handgefertigte Souvenirs zu kaufen, die an die schöne Töpfertradition erinnern. Besucher können kostenlos parken und sich in die kunstvolle Welt von La Atalaya entführen lassen.