Eklat am Mondsee: Eigentümerin kündigt Pachtverträge mitten im Sommer!

Eklat am Mondsee: Eigentümerin kündigt Pachtverträge mitten im Sommer!
Der Mondsee, einer der größten und beliebten Seen Österreichs im Salzkammergut, steht aktuell im Mittelpunkt einer kontroversen Auseinandersetzung. Eigentümerin Anna Mathyl hat beschlossen, sämtliche Pachtverträge für Bojen, Stege und Bootshäuser zu kündigen. Diese Entscheidung traf sie mitten in der Hochsaison und sorgte für erhebliche Verunsicherung bei Touristen und lokalen Anbietern. Rund 500 Pachtinhaber erhielten das Kündigungsschreiben, das jegliche private oder kommerzielle Nutzung ohne ihre Erlaubnis untersagt. Diese Situation führt zu weitreichenden Spekulationen über die zukünftige Bewirtschaftung des beliebten Ausflugsziels.
Anna Mathyl, die den Mondsee vor einem Jahr von ihrer Mutter Nicolette Waechter übernommen hat, beruft sich auf ihr „gesetzliches Sonderkündigungsrecht“. Laut Mathyl ist der Wunsch nach einer nachhaltigen Bewirtschaftung der natürliche Raum, der für sie von Bedeutung ist.
Kritik und Unsicherheiten
Bürgermeister Andreas Hammerl (ÖVP) versicherte, dass der Zugang zum See für sowohl Einheimische als auch Touristen gesichert bleibt und die allgemeinen Rechte für Aktivitäten wie Schwimmen, Segeln, und Tauchen bestehen bleiben. Dennoch wird die Unsicherheit über die künftige Seeverwaltung von vielen als besorgniserregend angesehen. Mathyl bietet neue Verhandlungen über die Pachtpreise an, jedoch befürchten die Pächter drastische Preissteigerungen, die den Tourismussektor belasten könnten.
Die bisherigen Pachtpreise am Mondsee lagen unter dem Niveau ähnlicher Regionen. Beispielsweise kostete eine Boje am Mondsee etwa ein Viertel der Preise am Wolfgangsee. Daher gibt es Spekulationen, dass Mathyl möglicherweise höhere Pachten anstrebt, um die finanziellen Bedingungen zu verbessern.
Geschichte des Mondsees
Der Mondsee befindet sich seit 1809 in Privatbesitz, nachdem er damals von Napoleon Bonaparte an Carl Philipp von Wrede geschenkt wurde. Dieses historische Erbe könnte in Zukunft eine ganz neue Bedeutung bekommen, da bereits ein Angebot von drei Millionen Euro für den Kauf des Sees vorliegt, während Mathyl einen Preis von 16 Millionen Euro verlangt.
Die Medienberichterstattung über die Kündigung hat bereits zu einem Anstieg der Besuche auf der Tourismus-Homepage geführt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Der Mondsee, der im Jahr 2024 5,56 Millionen Nächtigungen zählte und damit einen Zuwachs von 3,41 % im Vergleich zu 2023 verzeichnete, stellt somit nicht nur einen beliebten Treffpunkt für Urlauber dar, sondern auch ein wirtschaftliches Zentrum für die Region.