Flandern investiert in Brauereien: Neues für Bierliebhaber und Tourismus!
Flanderns Brauereien investieren 3 Millionen Euro in neues Tourismusangebot für Bierliebhaber und nachhaltige Braupraktiken.

Flandern investiert in Brauereien: Neues für Bierliebhaber und Tourismus!
Die Wiederbelebung des Tourismus in Flandern floriert dank der reichen Bierkultur der Region. Bis Ende des Jahres werden insgesamt zwölf Brauereien neue Besucherzentren erhalten, unterstützt durch drei Millionen Euro aus einem EU-Fonds, der zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie eingerichtet wurde. Flandern profitiert dabei von rund zwei Milliarden Euro aus dem Wiederaufbaufonds der Europäischen Kommission, wie die Belgian News Agency berichtet.
Die regionale Tourismusbehörde Visit Flanders hat 18,5 Millionen Euro an Subventionen bereitgestellt, um den Sektor in vier Hauptbereichen zu fördern: Bier, kulinarische Erlebnisse, Natur, Radfahren und Kunst. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Anwerbung von Bierliebhabern in die Region. Rund 50 Brauereien haben bereits Initiativen gestartet, um die Besuchererfahrung zu verbessern. Dabei wurden zwölf herausragende Brauereien ausgewählt, die nun neue Besucherzentren erhalten.
Förderprogramme und Veranstaltungen
Die neuen Einrichtungen werden Verkostungen, Restaurants, Workshops und Führungen durch die Produktionsstätten anbieten. Diese Bemühungen sind nicht nur wichtig für die Brauereien, sondern auch für die gesamte Region, da die Gelder schnell ausgegeben werden mussten. Visit Flanders plant, auch in den kommenden Jahren weiterhin für die flämischen Biere zu werben. Dabei sind die zahlreichen Bierfestivals, die jährlich in Flandern stattfinden, ein bedeutender Anziehungspunkt für Touristen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Bierkultur in Flandern ist die geplante Feier des zehnjährigen Jubiläums der Anerkennung der belgischen Bierkultur als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO im Jahr 2026. Diese Auszeichnung hebt nicht nur die Qualität und Vielfalt der belgischen Biere hervor, sondern auch die einzigartige Café-Kultur und den Einfluss des Bieres auf die Gastronomie.
Nachhaltigkeit im Brauwesen
Parallel zu diesen touristischen Bemühungen gibt es in Flandern zunehmend auch Bestrebungen in Richtung Nachhaltigkeit im Brauwesen. Bierbrauen erfordert erhebliche Mengen an Energie und Wasser. Um die Ressourcen effizienter zu nutzen, schlossen 2018 bereits 16 belgische Brauereien eine freiwillige Vereinbarung mit der flämischen Regierung zur nachhaltigen Wassernutzung ab, die 2023 auslief. Ein Bericht über den flämischen Green Deal für Brauereien ergab, dass bisher 2,29 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart und der Verbrauch an tiefem Grundwasser um 1,19 Millionen Kubikmeter reduziert wurde, so Bierzirkus.
Diverse Brauereien haben in die Optimierung von Clean-in-Place-Systemen, Regenwassernutzung und Umkehrosmosefiltration investiert. Die Brauerei Omer Vander Ghinste in Bellegem beispielsweise gewinnt 70 Prozent ihres Wassers zurück, das für Reinigung, Kühlung und Flaschenwäsche genutzt wird. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit den Zielsetzungen der flämischen Regierung, Daten und Strategien zur Förderung der Nachhaltigkeit auszutauschen, um die Braukunst umweltfreundlicher zu gestalten.
Inzwischen haben bedeutende Brauereien wie AB InBev in erneuerbare Energien investiert. Die Stella Artois-Brauerei beispielsweise installierte 2.117 Solarzellen, die jährlich 576.000 kWh erzeugen. Der Druck auf die Brauereien zur Implementierung nachhaltiger Technologien steigert sich aufgrund der wachsenden Nachfrage der Verbraucher nach Transparenz und ökologischen Standards. Diese Initiativen, gepaart mit der reichen Brautradition, könnten entscheidend für die Zukunft des belgischen Bieres sein.