Kreuzfahrten 2025: Deutsche Anbieter im Umweltranking abgeschlagen!
Das Ranking 2025 zeigt, wie nachhaltig Kreuzfahrt-Anbieter sind. Stark im Fokus: Klimaziele und Umweltschutzmaßnahmen.

Kreuzfahrten 2025: Deutsche Anbieter im Umweltranking abgeschlagen!
In der Welt der Kreuzfahrten zeigt sich ein deutlicher Trend zur Umweltbewusstheit, der jedoch noch erhebliche Lücken aufweist. Im Jahr 2024 reisten weltweit rund 35 Millionen Menschen mit Kreuzfahrtschiffen, und für 2040 wird ein Anstieg auf etwa 41 Millionen Passagiere prognostiziert. Vor diesem Hintergrund hat der Naturschutzbund Nabu 14 der größten Kreuzfahrtreedereien für ein Nachhaltigkeits-Ranking kontaktiert, um deren Anstrengungen im Bereich Klima- und Umweltschutz zu bewerten. Von den 14 angesprochenen Unternehmen haben 12 auf die Anfrage reagiert. Allerdings verlief die Bewertung ernüchternd: Nur zwei Anbieter konnten die Hälfte aller möglichen Punkte erreichen, während die Leistungen im Vergleich zu den Vorjahren schlechter ausfielen.Saarbrücker Zeitung, NABU
Die besten Anbieter im Ranking 2025 sind Havila, Hurtigruten und Ponant, während deutsche Marken wie Mein Schiff und Aida im vorderen Mittelfeld den 4. und 5. Platz einnehmen. Besonders erwähnenswert ist, dass Aida trotz eines Anstiegs von Platz 6 im Vorjahr immer noch weit hinter ihrem 2. Platz im Jahr 2022 zurückliegt. Den letzten Platz teilen sich Phoenix Reisen und Viking Ocean Cruises, die aufgrund ausbleibender Antworten nicht gewertet wurden.
Nachhaltigkeitsinitiativen der Reedereien
Die deutschen Anbieter setzen zunehmend auf Landstrom im Hafen, was bedeutet, dass ihre Motoren während der Liegezeit abgeschaltet werden können. So ist Mein Schiff sogar vollständig mit Landstrom ausgestattet. Zudem haben beide Reedereien Fortschritte bei Energiemanagement und Effizienz gemacht, indem sie bessere Routen planen und optimierte Rumpfformen verwenden, um den Kraftstoffverbrauch zu senken. Allerdings kritisiert der NABU, dass die Branche insgesamt noch Nachholbedarf in Bezug auf die fossile Abhängigkeit hat, da der Einsatz von LNG als Übergangslösung, welches dennoch problematisch ist, vorherrscht. Der NABU fordert eine verstärkte Investition in erneuerbare Treibstoffe wie eFuels, die in der aktuellen Praxis kaum Beachtung finden.Saarbrücker Zeitung
Obwohl alle betrachteten Reedereien an ihrem Netto-Null-Ziel für 2050 festhalten, gibt es kaum konkrete Pläne, um dieses Ziel vorzeitig zu erreichen. Effizienzsteigerungen sind zwar festzustellen, beispielsweise durch geringeren Energieverbrauch pro Passagier oder den Einsatz von Luftblasenteppichen, jedoch bleibt der tatsächliche Treibhausgasausstoß pro Passagierkilometer stark variabel. Einige Reedereien nutzen nach wie vor Schweröl in Kombination mit Abgaswäschern, was weiterhin Rückstände ins Meer leitet.NABU
Zukunftsausblick
Insgesamt zeigt die Kreuzfahrtbranche große Unterschiede in ihren Anstrengungen für Klima- und Umweltschutz. Während einige Reedereien Fortschritte machen und innovative Lösungen in Planung haben, bleibt der Einsatz fossiler Brennstoffe eine massive Herausforderung, die die Klimakrise und den Verlust biologischer Vielfalt vorantreibt. Um die eigenen Klimaziele zu erreichen, sind weitreichende Maßnahmen und ein Umdenken erforderlich. Der NABU hat in seiner Analyse festgestellt, dass die Ergebnisse im Ranking 2025 im Vergleich zu den Vorjahren schlechter sind und appelliert an die Reedereien, sich aktiver für eine umweltfreundlichere Zukunft einzusetzen.Saarbrücker Zeitung