Luxus-Spa in Horumersiel: Wangerland kämpft um Tourismus-Zukunft!

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Die Wangerland Tourismus GmbH steht wegen einer Kostenexplosion beim Bau eines Luxus-Spas vor der Insolvenz, mit weitreichenden Folgen für den Tourismus.

Die Wangerland Tourismus GmbH steht wegen einer Kostenexplosion beim Bau eines Luxus-Spas vor der Insolvenz, mit weitreichenden Folgen für den Tourismus.
Die Wangerland Tourismus GmbH steht wegen einer Kostenexplosion beim Bau eines Luxus-Spas vor der Insolvenz, mit weitreichenden Folgen für den Tourismus.

Luxus-Spa in Horumersiel: Wangerland kämpft um Tourismus-Zukunft!

Die Friesland-Therme in Horumersiel hat die Schließung bekannt gegeben, die am 1. September 2025 wirksam wird. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für den Breitensport und die Hoteliers in der Region, die auf hohe Besucherzahlen angewiesen sind. Der Grund für die Schließung ist die stark gestiegene Baukostenexplosion für das geplante Thalasso Meeres Spa, dessen ursprüngliche Kosten von 8,9 Millionen Euro auf nunmehr etwa 23 Millionen Euro angewachsen sind. Die Wangerland Tourismus GmbH (WTG), eine Tochtergesellschaft der Gemeinde, plante das Spa als nachhaltige Einnahmequelle zur Belebung des Tourismus, sieht sich jedoch nun in einer finanziellen Schieflage.

Die WTG führt mehrere Faktoren als Gründe für die Kostensteigerung an, darunter die Pandemie, die Energiekrise und unvorhersehbare Umstände. Diese Entwicklungen haben nicht nur die Baukosten erhöht, sondern auch zu einer breiten Diskussion innerhalb des Gemeinderats geführt. Kritiker werfen der WTG vor, dass zu hohe Ausstattungsstandards und teure Sonderwünsche, beispielsweise für über eine Million Euro teure Fliesen und spezielle Beleuchtungselemente, zu der finanziellen Misere beigetragen haben.

Die Insolvenz in Eigenverwaltung

Im Juni hat die WTG Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet, was eine gerichtliche Aufsicht für die bevorstehende Sanierung zur Folge hat. Ein zuständiges Gericht hat bisher noch nicht über den Insolvenzantrag entschieden. In der Zwischenzeit sollen Liegenschaften und Grundstücke, darunter das Meerwasserbad und der Campingplatz in Hooksiel, externen Investoren angeboten werden. Dies stellt eine strategische Entscheidung der WTG dar, um in der aktuellen Situation neue Finanzierungsquellen zu erschließen.

Der ehemalige Geschäftsführer der WTG wechselt zu einem Unternehmen, das die Liegenschaften vermarktet. Laut WTG ist er jedoch nicht in dem betroffenen Geschäftsbereich aktiv. Die Verwaltung der Gemeinde schlägt vor, die Situation sorgfältig zu prüfen und in Erwägung zu ziehen, ob die Insolvenz in Eigenverwaltung der WTG ein gangbarer Weg ist. Bürgermeister Mario Szlezak betont die Dringlichkeit der Lage und die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Handelns.

Finanzielle Unterstützung und Zukunftspläne

Die Diskussion im Gemeinderat konzentriert sich auf zwei wesentliche Optionen: Die erste Möglichkeit wäre eine finanzielle Unterstützung der WTG durch eine Patronatserklärung von bis zu 10 Millionen Euro. Die zweite Option ist die bereits erfolgte Anmeldung der Insolvenz in Eigenverwaltung. Dies würde bedeuten, dass die Gemeinde weniger Einfluss auf die WTG hätte, da die Sanierung dann in den Händen des neuen Geschäftsführers Torsten Riedel läge, der Ende April 2025 das Amt übernommen hat.

In der laufenden Diskussion wird auch die Möglichkeit angesprochen, dass eine Sanierung eine Trennung von unternehmenseigenen Immobilien, wie Bädern und Gästehaus, erfordern könnte. Hintergrund für die hohen Baukosten sind nicht nur wirtschaftliche Faktoren, sondern auch Baustoffpreiserhöhungen, die unter anderem durch den Ukrainekrieg bedingt sind.

Die Gemeinde hat bereits Liquiditätskredite über 5,9 Millionen Euro und Bankbürgschaften von 3,7 Millionen Euro gewährt, doch es bleibt unklar, ob sie weitere finanzielle Lasten tragen kann. Skeptiker warnen, dass zusätzliche Zuschüsse die geplanten Großprojekte der Gemeinde gefährden könnten. Während die Gemeinde sich in einer kritischen Phase befindet, wird die Zukunft des Wangerland Tourismus und seiner Projekte auf die Probe gestellt. Diese Entwicklungen werden weiterhin aufmerksam verfolgt, insbesondere in Hinblick auf die Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft.

Die WTG steht vor einer enormen Herausforderung, und die nächsten Schritte werden entscheidend sein für die Sicherung der touristischen Infrastruktur in der Region Wangerland. Die kommenden politischen Entscheidungen könnten sowohl die finanzielle Situation als auch den touristischen Anreiz der Gemeinde nachhaltig beeinflussen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte NDR und Hooksiel Life.