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Marseille setzt auf Nachhaltigkeit: Das Elektroboot MARIUS erobert den Hafen!

Heute wird das Boot MARIUS als ein Beispiel für die nachhaltige Verbindung von traditionellem Schiffserbe und innovativer Energiegewinnung gefeiert. Ursprünglich 1968 in der Boudignon-Werft in Arles gebaut, trägt dieses Schiff, das früher als „Die 4 Gabians“ bekannt war, nun die Vision eines umweltfreundlichen Tourismus in Marseille. Es wurde vollständig neu von der Werft Vent d’Ouest in Carnoux-en-Provence aufgebaut, wobei ein Team junger Zimmerleute traditionelle Holztechniken anwendete, um seinen historischen Rumpf zu bewahren und gleichzeitig moderne Anforderungen an Robustheit und Haltbarkeit zu erfüllen. Laut Boote ist MARIUS mit einem elektrischen Antriebssystem von SBEP Motors / OASO ausgestattet, das speziell für den professionellen Einsatz konzipiert wurde.

Die Motorisierung ermöglicht einen emissionsfreien und wartungsarmen Betrieb, ideal für den Einsatz auf einem hölzernen Arbeitsrumpf. Kapitän Coco hat MARIUS als multifunktionale Plattform für verschiedene Programme eingerichtet. Es sollen unter anderem Workshops zur Plankton-Sammlung und zur Untersuchung der Meeresoberfläche angeboten werden. In Zusammenarbeit mit dem Observatoire de l’Invisible finden Forschungsmissionen zur Sammlung von Umweltdaten statt. MARIUS ist auch für Touristen zugänglich, die Marseille besuchen oder auf der Durchreise sind.

Ein Schritt Richtung Nachhaltigkeit

Das Projekt ist für die nächsten fünf Jahre am Alten Hafen in Marseille angesiedelt und wird durch eine AOT unterstützt. Die Initiative zielt darauf ab, die Stadt mit ihrer Meeresfront zu verbinden, den kollektiven Zugang zu fördern und kulturelle Erzählungen zu schaffen. Dabei wird eine nachhaltige Entwicklungsperspektive in den Vordergrund gerückt, die eine Vielzahl von Geschäftsfeldern wie Bildung, Veranstaltungen, Forschung und Vermittlung umfasst, wie Boote berichtet.

Diese Entwicklung steht im Einklang mit den allgemeinen Trends in der maritimen Wirtschaft, die in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Laut BMWK sichern leistungsfähige Häfen nicht nur die Rohstoff- und Energieversorgung, sondern unterstützen auch die Klimaziele und die Energiewende. Im Jahr 2023 haben die deutschen Seehäfen 267,8 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, was einen Rückgang von 4,1 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Entwicklung ist vor allem auf geopolitische Spannungen und einen schwachen Welthandel zurückzuführen.

Die maritime Industrie in Deutschland ist jedoch nicht nur von Herausforderungen betroffen. So wurden im selben Jahr signifikante Fortschritte in der Hafenwirtschaft erzielt, um die Wettbewerbskraft durch Modernisierung und digitale Vernetzung zu erhöhen. Ein Beispiel dafür ist das Förderprogramm IHATEC, das innovative Hafentechnologien unterstützt. Fünf Handlungsfelder der Nationalen Hafenstrategie konzentrieren sich auf Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltige Knotenpunkte, digitale Transformation, Ausbildung und Infrastruktur.

Insgesamt zeigt das Beispiel von MARIUS, wie innovative maritime Projekte zur nachhaltigen Entwicklung einer Region beitragen können. Gleichzeitig verdeutlicht es die Notwendigkeit, die Herausforderungen der maritimen Wirtschaft in Deutschland zu adressieren, um langfristige Lösungen für einen erfolgreichen und umweltfreundlichen Seehandel zu fördern.

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