
Am Samstag, den 17. Mai 2025, kam es auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAsol, das von AIDA Cruises betrieben wird, zu einem medizinischen Notfall. Das Schiff war auf einer Reise unter dem Motto „Großbritannien & Norwegen“ und sollte am Sonntag, den 18. Mai 2025, in Hamburg anlegen. Gegen 14 Uhr, vor der dänischen Küste nahe Esbjerg, änderte die AIDAsol kurzfristig den Kurs und verlangsamte ihre Fahrt, um einen Passagier, der medizinische Hilfe benötigte, auszuschiffen.
Die nötigen Maßnahmen wurden schnellstmöglich in die Wege geleitet. Eine Hubschrauberbesatzung traf ein, um den betroffenen Passagier zu übernehmen. Der gesamte Vorgang zog sich über einen Zeitraum von etwa einer Stunde und hatte glücklicherweise keine Verzögerung der Ankunft in Hamburg zur Folge. Solche Notausschiffungen sind ein wichtiger Bestandteil des medizinischen Notfallmanagements auf Kreuzfahrtschiffen, da die Bordhospital-Kapazitäten in einigen Fällen nicht ausreichen könnten, um umfangreiche medizinische Versorgung zu leisten. Diese Entscheidungen erfolgen immer in enger Absprache zwischen dem Schiffsarzt und dem Kapitän.
Medizinische Sicherheit auf Kreuzfahrten
Kreuzfahrtschiffe sind grundsätzlich auf medizinische Notfälle vorbereitet. An Bord stehen medizinische Einrichtungen zur Verfügung, die mit moderner Technik ausgestattet sind, darunter Sauerstoffversorgung, Blutanalysengeräte und Wundversorgungsmittel. Jedoch gilt es zu beachten, dass nicht für alle Krankheitsverläufe eine adäquate Behandlung möglich ist. In solchen Fällen wird unter Umständen eine Notausschiffung per Helikopter oder die Übergabe an die Küstenwache in Betracht gezogen. Manchmal ist es auch erforderlich, den nächstgelegenen Hafen anzusteuern.
Fachärzte und qualifiziertes medizinisches Personal sind auf vielen Kreuzfahrtschiffen vorhanden. Bei der AIDAsol sorgt ein Schiffsarzt für die medizinische Versorgung, und die Bordhospitalen sind darauf ausgelegt, eine Vielzahl von Notfällen zu behandeln, darunter Sonnenstich, Herzinfarkte und Seekrankheit. Bei komplexeren gesundheitlichen Problemen müssen Ärzte entscheiden, ob eine Evakuierung angemessen ist. Ein Beispiel für solch eine Situation ereignete sich im Februar 2023, als ein Passagier von der Aida Nova ins Krankenhaus gebracht werden musste, nachdem eine Hubschrauber-Evakuierung aufgrund von Saharasand nicht möglich war.
Kreuzfahrtschiffe und ihre medizinische Ausstattung
Die AIDA-Flotte bietet moderne Bordhospitäler, die in ihrer Ausstattung vergleichbar mit denen von TUI Mein Schiff und Norwegian Cruise Line sowie Royal Caribbean sind. Diese Einrichtungen müssen hohen Standards entsprechen und sind oft mit Laboren, digitalen Röntgeneinheiten und Operationsräumen für kleinere Eingriffe ausgestattet. Trotz der guten medizinischen Ausrüstung ist kein Zahnarzt an Bord der AIDA-Schiffe. Es wird ebenfalls empfohlen, dass auf Schiffen mit mehr als 800 Passagieren mindestens zwei Ärzte rund um die Uhr zur Verfügung stehen, um im Notfall schnell reagieren zu können.
Die medizinische Versorgung an Bord von Kreuzfahrtschiffen ist ein essenzieller Bestandteil der Sicherheit der Passagiere. Auch wenn ein Bordhospital gut ausgestattet ist, bleibt die evakuierung im Notfall eine notwendige Maßnahme, um sicherzustellen, dass Patienten medizinsch versorgt werden können, die über die Möglichkeiten der Schiffsmedizin hinausgehen.