
Am 19. Mai 2025 demonstrierten rund 600 Menschen in Santa Cruz de La Palma, um auf die drängenden Themen der Wohnungsnot und Umweltzerstörung aufmerksam zu machen. Der Protest, der als historisch bezeichnet wurde, fand im Schatten der Folgen des Vulkanausbruchs des Tajogaite, der im September 2021 die Insel nachhaltig verändert hat. Unter den Demonstranten waren besorgte Bürger, die Maßnahmen zum Schutz ihres Inselterritoriums forderten und ein neues Tourismus- und Entwicklungsmodell verlangten. Die Kritik richtete sich vor allem gegen spekulierende Unternehmer und Politikern, deren Entscheidungen das Leben auf der Insel stark beeinträchtigt haben. Diese Unruhe wächst in Anbetracht der aktuellen Ungewissheiten im Land, insbesondere in Bezug auf den ausstehenden Staatshaushalt und nicht umgesetzte Steuervergünstigungen für die Inselbewohner, wie la-palma24.info berichtet.
Das Leben auf La Palma hat sich durch die Naturkatastrophe nicht nur physisch verändert. Viele Familien leben weiterhin in Containern oder bei Verwandten, da der Wohnraummangel für betroffene Haushalte ein zentrales Problem darstellt. Trotz einiger Fortschritte im Wiederaufbau konnten viele Betroffene noch nicht in ihre Selbstversorgung zurückkehren. Die Infrastruktur wurde in einigen Bereichen wiederhergestellt, dennoch gibt es weiterhin gesperrte Straßen und punktuelle Probleme bei der Wasserversorgung. Die wieder bewohnbare Gebiete in Zonen, die von der Lava verschont blieben, bieten den Menschen Hoffnung, doch die psychischen Belastungen durch die traumatischen Erlebnisse des Ausbruchs bleiben bestehen, wie auch lapalma1.net detailliert beschreibt.
Proteste und politische Reaktionen
Die jüngsten Proteste sind ein Ausdruck des zunehmenden Unmuts unter der Bevölkerung. Während die Demonstranten für grundlegende Veränderungen und den Schutz ihres Lebensraumes eintreten, äußerte sich der Inselpräsident Sergio Rodríguez eher skeptisch zu den geäußerten Befürchtungen. Die nächste Aktion ist bereits für den 23. Mai im Ort El Paso angekündigt.
Zusätzlich zu den sozialen Spannungen warnte der Gesundheitsdienst vor Personalengpässen auf La Palma. Die angespannte Personalsituation in den Krankenhäusern wird noch durch die Urlaubsplanung für den Sommer verschärft. Gewerkschaften kritisieren die unattraktiven Arbeitsbedingungen und die Abwanderung von Fachkräften, was die Gesundheitsversorgung der Insel weiter gefährdet. Insbesondere das Fehlen fairer Jobangebote könnte dazu führen, dass neue Pflegekräfte La Palma verlassen.
Schwere Unfälle und Sicherheitslage
Die Lage auf der Insel ist nicht nur durch soziale Spannungen geprägt. Ein tragischer Unfall auf der Straße LP-201 in Breña Alta kostete kürzlich zwei Männer (40 und 44 Jahre) das Leben. Eine 40-jährige Frau wurde schwer verletzt und ins Allgemeine Krankenhaus von La Palma eingeliefert. Die Guardia Civil hat Ermittlungen zu diesem Vorfall eingeleitet, und aus Respekt vor den Verstorbenen wurden am 18. Mai alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass La Palma nach dem Vulkanausbruch des Tajogaite einen langen Weg zur Normalisierung beschreiten muss. Während der Kampf gegen die Wohnungsnot und die Umweltzerstörung weiterhin im Fokus steht, ist die Widerstandsfähigkeit der Inselbewohner sowie die Unterstützung durch staatliche und europäische Förderprogramme ein Lichtblick in dieser herausfordernden Zeit.