Deutschland

Stoos im Aufruhr: Mehrheit lehnt Wetterprojekt ab – Forderung nach sanftem Tourismus!

Nach der ablehnenden Abstimmung zum Wetter-Energie-Erlebnis in Muotathal, Morschach und Illgau wächst der Unmut über die Tourismusentwicklung im Stoos. In Morschach wurde das Projekt mit 77,5 Prozent der Stimmen abgelehnt, was die Diskussion um eine nachhaltigere Form des Tourismus in der Region erneut entfacht. Das Forum Morschach-Stoos, das rund 80 Mitglieder umfasst, sieht hierin eine Chance, die Weichen für einen sanfteren Tourismus zu stellen. Ruedi Odermatt, Kommunikationsverantwortlicher des Forums, zeigt sich mit dem Abstimmungsergebnis zufrieden, kritisiert jedoch die zu starke Fokussierung auf die ökonomischen Aspekte des Tourismus und ruft zu mehr Nachhaltigkeit auf.

Die neue Stoosbahn hat in letzter Zeit viele Touristen angezogen, was jedoch für die Einheimischen problematisch ist. Die Restaurants vor Ort sind oft überfüllt, was zu Spannungen innerhalb der Gemeinde führt. Um den Besucherstrom besser zu regulieren, schlägt Odermatt eine gezielte Besucherlenkung für die Stoosbahn vor. Ein positives Beispiel für nachhaltigen Tourismus ist das Projekt „Klimdest“ aus Graubünden, das den klimatischen Fußabdruck des Tourismus erfasst.

Die Problematik des Übertourismus

Die Diskussion rund um den Übertourismus ist nicht neu; insbesondere der Gratwanderweg auf den Fronalpstock hat aufgrund des hohen Besucheraufkommens für Staus gesorgt. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur 11 Prozent der Schwyzer Bevölkerung Übertourismus an bestimmten Orten befürworten. Interessanterweise äußern 30 Prozent der Männer und 41 Prozent der Frauen Bedenken hinsichtlich der Probleme, die der Übertourismus mit sich bringt. In Innerschwyz wird das Thema stärker als Problem wahrgenommen als in Ausserschwyz.

Massentourismus, der durch hohe Touristenzahlen und überdimensionale Infrastruktur gekennzeichnet ist, hat negative Auswirkungen auf die lokale Kultur und Umwelt. Diese Problematik wird in einem Artikel von Umweltmission aufgegriffen, der den sanften Tourismus als nachhaltige Alternative vorstellt. Sanfter Tourismus zielt darauf ab, die ökologischen und soziokulturellen Folgen des Reisens zu minimieren und respektiert die Umwelt und die lokale Bevölkerung.

Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Der Begriff „sanfter Tourismus“ wurde bereits 1980 von Robert Jungk geprägt und bietet einen Rahmen für die Dezentralisierung von Unterkünften sowie die Mitbestimmung der Einheimischen. Um den sanften Tourismus zu fördern, sind Anreize notwendig. Tipps für umweltfreundliches Reisen umfassen unter anderem das Erkunden der eigenen Umgebung, die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel und die Unterstützung der lokalen Wirtschaft.

Insgesamt ist der sanfte Tourismus noch in den Anfängen und erfordert die Zusammenarbeit zwischen Touristen, Einheimischen und Reiseveranstaltern. Die Pandemie hat die Abhängigkeit von Massentourismus und die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken verdeutlicht. Indem die Community im Stoos auf sanften Tourismus setzt, möchte sie nicht nur die eigene Identität wahren, sondern auch die natürlichen Ressourcen schützen und für zukünftige Generationen erhalten.

Für weitere Informationen lesen Sie die detaillierte Berichterstattung auf Luzerner Zeitung und erfahren Sie mehr über die Ansätze des sanften Tourismus auf Umweltmission.

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