
Der Tourismus in Vietnam steht vor weitreichenden Veränderungen, die eine tiefgreifende Neuausrichtung erforderlich machen. Am 25. Mai 2025 hat sich das Land entschieden, neue Wachstumspole zu erschließen. Diese sollen in Regionen wie Hai Phong-Hai Duong, Lam Dong-Dak Nong-Binh Thuan sowie Ha Giang-Tuyen Quang entstehen. Die Vision umfasst eine umfassende Entwicklung, die sich über verschiedene Landschaften erstreckt – vom Meer bis in die Wälder, von den Ebenen bis zu den Hochebenen. Das Ziel ist es, die touristischen Produktlinien zu diversifizieren und somit ein attraktives Angebot für Reisende zu schaffen. Wie vietnam.vn berichtet, geht es hierbei darum, die Entwicklung des Tourismus nicht mehr isoliert und fragmentiert fortzusetzen.
Ein zentraler Aspekt dieses Fusionsprozesses besteht darin, das touristische Produktsystem systematisch neu zu ordnen. Dadurch sollen kulturelle Denkmäler und Sehenswürdigkeiten bewahrt werden, die das Gedächtnis der Gemeinschaft darstellen und als nationale Tourismusmarken fungieren. Diese Bemühungen betonen die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung in einem Sektor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Globale Trends im Tourismus
Der internationale Tourismussektor zeigt sich als potenzielle Leitökonomie des 21. Jahrhunderts. So tragen weltweit etwa 10 % aller Arbeitsplätze direkt oder indirekt zur Branche bei, und der Tourismus spielt eine entscheidende Rolle in der globalen Wertschöpfung. Laut der bpb trägt der Sektor rund ein Zehntel zur weltweiten Wirtschaft bei. Doch im Zusammenhang mit diesen Wachstumszahlen wird auch die Kritik am Tourismussektor lauter. Insbesondere Overtourism, der zu Überlastungen an beliebten Reisezielen führt, ist ein drängendes Problem.
Zahlreiche Studien thematisieren die ökologischen und soziokulturellen Auswirkungen des Tourismus seit den 1970er Jahren und verweisen auf die Notwendigkeit einer Balance zwischen ökologisch-sozial verträglichem Tourismus und den wirtschaftlichen Effekten. Die technologische Entwicklung und der wachsende Wohlstand sind eng mit der Entwicklung des Tourismus verknüpft.
Herausforderungen und Chancen
Die Corona-Pandemie hat den Tourismussektor besonders stark getroffen, was 2020 zu einem Rückgang der internationalen Ankünfte um 73 % und der Einnahmen um 64 % führte. In Deutschland, einem der großen Player im Tourismus, betrug der Rückgang der ausländischen Gäste 70 %. Dennoch ist die Branche in Deutschland von großer Bedeutung; sie macht direkt 4,4 % der Bruttowertschöpfung aus und beschäftigt über 2,9 Millionen Menschen.
Ein Blick auf die städtischen Reiseziele zeigt die Dynamik und die Herausforderungen, die mit dem boomenden Städtetourismus verbunden sind. Städte wie Berlin, München und Hamburg ziehen zahlreiche Touristen an. Die Notwendigkeit, neue Managementansätze im Tourismus zu finden, um die Akzeptanz bei der lokalen Bevölkerung zu erhöhen, wird immer dringlicher.
Der Paradigmenwechsel in der touristischen Governance, der soziale und ökologische Dimensionen berücksichtigt, könnte entscheidend sein, um den Herausforderungen des Tourismus gerecht zu werden und gleichzeitig das Wachstumspotenzial nachhaltig zu nutzen. Vietnam steht mit seinen Plänen an einem Wendepunkt, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt.