Frankreich steht still: Gigantischer Streik sorgt für Reisekaos!
Landesweite Streiks in Frankreich am 18. September 2023: Verspätungen und Ausfälle im Reiseverkehr erwartet. Informieren Sie sich über Ihre Rechte!

Frankreich steht still: Gigantischer Streik sorgt für Reisekaos!
Am 18. September 2023 kam es in Frankreich zu landesweiten Streiks, die den Reiseverkehr erheblich beeinträchtigten. Reisende mussten sich mit Verspätungen und Ausfällen bei Bahn, Flug und Nahverkehr auseinandersetzen. Die Proteste richteten sich gegen die Sparpläne der Regierung, und es wurden bis zu 800.000 Teilnehmer erwartet, wobei die Behörden eine Beteiligung von über 400.000 Personen im Vorfeld prognostizierten. Der Tag stellte einen weiteren Ausdruck des wachsenden Unmuts gegenüber den politischen Entscheidungen der Regierung dar. So berichtet der ADAC, dass bereits am 10. September ein erster Streiktag stattfand, der jedoch relativ glimpflich verlief.
Die Gewerkschaft der Fluglotsen, SNCTA, entschied sich, ihren Streik auf Oktober zu verschieben, was für die Reisenden am 18. September eine gewisse Erleichterung brachte, da Flugausfälle eher die Ausnahme waren. Dennoch mussten Reisende mit Verspätungen an den Flughäfen rechnen. Drei Gewerkschaften von Air France stimmten für Streiks, wodurch auch hier von möglichen Auswirkungen auf Flüge auszugehen war. Zudem war mit Störungen im Nahverkehr in Städten wie Paris, Toulouse und Grenoble zu rechnen, wobei vier Gewerkschaften den Streik in Paris unterstützten.
Öffentlicher Nahverkehr und Gesundheitssektor betroffen
Die staatliche Eisenbahn SNCF meldete, dass bei den TGV und Intercités mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen sei. Der öffentliche Nahverkehr wurde stark gestört, insbesondere U-Bahn, Busse und RER. Neun von zehn Apotheken in Frankreich blieben am Protesttag geschlossen, da Apotheker gegen die geplanten Erstattungsreduzierungen für Generika protestierten. Armaud Faugère warnte vor möglichen Pleiten und Entlassungen in der Apothekerbranche. Der Innenminister Bruno Retailleau kündigte massive Polizeieinsätze an, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern, und 80.000 Polizisten standen bereit.
Der Generalsekretär der Gewerkschaft Force Ouvrière (FO), Claude Bacca, äußerte, dass viele Gewerkschaftsmitglieder erschöpft von früheren Protesten seien. Dennoch sei dieser Streiktag eine Warnung an die Regierung, die Bedürfnisse der Beschäftigten nicht zu ignorieren. Die Proteste fanden eine Woche nach dem ersten Protesttag der Bewegung „Bloquons tout“ statt und sollten die Regierung auf die Unzufriedenheit in der Bevölkerung aufmerksam machen. Bacca distanzierte sich von gewaltsamen Protesten und kritisierte Randalierer.
Reisewarnungen und Infrastruktur
Das Auswärtige Amt wies Reisende in Frankreich darauf hin, sich vor Menschenansammlungen in Acht zu nehmen und den Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen. Autofahrer sollten sich zudem über die Verkehrslage informieren, da auch auf den Straßen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen war. Störungen könnten auch Angestellte aus anderen Sektoren betreffen, darunter Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, Schulen und die Müllabfuhr. Bereits weitere Streiktermine sind angekündigt, darunter ein Aktionstag der Landwirte am 26. September.
Reisende wurden außerdem dazu angehalten, sich über ihre Rechte bei streikbedingten Ausfällen zu informieren, da an einigen Stellen möglicherweise Entschädigungen geltend gemacht werden können. Die Situation in Frankreich zeigt, wie bedeutend der öffentliche Druck auf die Regierung geworden ist und wie stark sich die Bevölkerung gegen die Sparmaßnahmen wehrt. Für viele war der 18. September nicht nur ein Tag des Streiks, sondern ein klarer Ausdruck des Protestes gegen die derzeitige Politik.