Bodrum: Traumstrand oder Preisfalle? Leere Strände trotz ‚Eid‘!

Bodrum, einst Tourismus-Magnet, leidet unter hohen Preisen und sinkenden Besucherzahlen. Was sind die Gründe und Alternativen?
Bodrum, einst Tourismus-Magnet, leidet unter hohen Preisen und sinkenden Besucherzahlen. Was sind die Gründe und Alternativen? (Symbolbild/ER)

Bodrum: Traumstrand oder Preisfalle? Leere Strände trotz ‚Eid‘!

Bodrum, Türkei - Bodrum, oft als das Saint-Tropez der Türkei bezeichnet, erlebt in diesem Jahr eine beispiellose Stille an seinen Stränden. Während 2024 Rekordzahlen an Touristen mit 1.001.944 Flugpassagieren am Milas-Bodrum-Flughafen verzeichnet wurden, bleibt Bodrum zu Beginn der Strandsaison 2025 ungewöhnlich leer. Besonders auffällig ist, dass trotz des Feiertags Eid al-Adha die Strände still sind. Diese ruhige Lage ist vor allem auf die exorbitanten Preise zurückzuführen, die viele potenzielle Urlauber abschrecken.

Die Eintrittspreise für kostenpflichtige Strände sind um schockierende 300 % gestiegen. So kostet der Zugang zum Buddha Bar Beach derzeit 225 Euro pro Tag, während andere Strandclubs bis zu 10.000 Türkische Lira (ca. 220 Euro) verlangen. Angesichts eines Mindestlohns von 22.105 Türkischen Lira (ca. 600 Euro) erweist sich ein Strandbesuch für viele als unerschwinglich. Die hohe Kostenstruktur hat dazu geführt, dass Hotels in Bodrum derzeit nur zu 60 % belegt sind, eine markante Veränderung im Vergleich zu früheren Jahren.

Leere Strände und hohe Kosten

Nicht nur Bodrum leidet unter dieser Situation. Auch andere beliebte Reiseziele in der Türkei, wie Çeşme und Datça, verzeichnen ungewöhnlich leere Strände. Die hohen Preise in der Unterkunfts- und Gastronomiebranche werden als Hauptgrund für den Rückgang der Touristenzahlen genannt. Die durchschnittlichen Kosten für einen Strandbesuch in Bodrum oder Çeşme liegen zwischen 4.000 und 5.000 Türkischen Lira (112 bis 140 Euro). Hochpreisige Strände verlangen sogar zwischen 8.000 und 10.000 TL (225 bis 281 Euro).

Es bleibt nicht bei den Strandbesuchen: Ein Abend in einem Club für zwei Personen kann zwischen 15.000 und 20.000 Türkischen Lira (422 bis 563 Euro) kosten. Die Preise für Lebensmittel sind stark angestiegen; ein einfaches Lahmacun ist bereits ab 300 TL (8,50 Euro) erhältlich, während luxuriösere Restaurants Preise bis zu 950 TL (26,80 Euro) verlangen können. Selbst Bootstouren kosten eine erhebliche Summe von 1.000 bis 1.250 Euro für ein Boot mit Platz für sechs Personen, ohne Verpflegung.

Ursachen und Reaktionen

Trotz der Verfügbarkeit kostenloser öffentlicher Strände gelingt es den Betreibern nicht, den Rückgang der Nutzerzahlen zu stoppen. Türkische Touristen ziehen günstigere Alternativen vor, insbesondere die griechischen Inseln, die nicht nur niedrigere Preise, sondern auch eine unkomplizierte Visapolitik bieten. Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy bringt den Rückgang der Touristenzahlen zudem in Verbindung mit der EURO 2024.

Hoteliers wie Orhan Çiftçi sehen die hohen Preise und infrastrukturelle Probleme als Hauptursachen für die Abwanderung der Gäste. Preisbeispiele verdeutlichen diese Bedenken: Während ein Steak in Bodrum 1.000 TL (28 Euro) kosten kann, sind es in Griechenland lediglich 400 TL (11 Euro). In den sozialen Medien entsteht zunehmend der Eindruck, dass Bodrum unerschwinglich ist. Çiftçi fordert dringend Preissenkungen, um Bodrum wieder attraktiv für Urlauber zu machen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Region geeignete Maßnahmen ergreifen kann, um die Besucherzahlen zu steigern und Bodrum als erstklassiges Urlaubsziel zu etablieren. Merkur berichtet von der verringerten Auslastung, während Hurriyet die hohen Preise als Hauptursache für die leeren Strände identifiziert.

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OrtBodrum, Türkei
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