EU-Pauschalreiserichtlinie: Unternehmer befürchten katastrophale Folgen!

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Die EU hat eine umstrittene Neufassung der Pauschalreiserichtlinie beschlossen, die Unsicherheiten für Verbraucher und Anbieter mit sich bringt.

Die EU hat eine umstrittene Neufassung der Pauschalreiserichtlinie beschlossen, die Unsicherheiten für Verbraucher und Anbieter mit sich bringt.
Die EU hat eine umstrittene Neufassung der Pauschalreiserichtlinie beschlossen, die Unsicherheiten für Verbraucher und Anbieter mit sich bringt.

EU-Pauschalreiserichtlinie: Unternehmer befürchten katastrophale Folgen!

Das EU-Parlament hat am 16. September 2025 eine umstrittene Neufassung der Pauschalreiserichtlinie verabschiedet, die bei vielen Vertretern der Tourismusbranche Besorgnis ausgelöst hat. Die Mehrheit der Abgeordneten folgte dabei der Position des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz. Sowohl Gregor Kadanka vom Fachverband der Reisebüros als auch Georg Imlauer vom Fachverband Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) äußerten ihr Bedauern über das Abstimmungsergebnis und warnten vor den weitreichenden Folgen für klein- und mittelständische Unternehmen.

Eines der zentralen Probleme besteht in der unklaren Definition des Begriffs „Pauschalreise“. Während einige unklare Bestimmungen in der Diskussion abgelehnt wurden, bleibt die Rechtssicherheit in vielen Punkten unzureichend. Besonders kritisch wird der Umstand betrachtet, dass Buchungen, die innerhalb von 24 Stunden nach einer nicht genau definierten „Aufforderung“ zur Zusatzleistung getätigt werden, als Pauschalreisen klassifiziert werden können. Dies führt zu erheblicher Rechtsunsicherheit, wie Imlauer zurecht anmerkt.

Bürokratische Mehrbelastungen und wirtschaftliche Risiken

Die von der neuen Richtlinie drohenden bürokratischen Mehrbelastungen sowie exorbitante Strafen bei Verstößen sorgen für eine alarmierende Stimmung unter den Betroffenen. Kadanka mahnt, dass solche Regelungen insbesondere familiengeführte Betriebe überfordert könnten, und stellt die Wirtschaftlichkeit traditioneller Pauschalreisen in Frage. Kleinbetriebe könnten aufgrund der neuen Vorgaben ungewollt in die Rolle von Reiseveranstaltern gedrängt werden, ohne die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu haben.

Ein weiterer Aspekt der Debatte umfasst die Befürchtung, dass Verbraucher aufgrund der strengen neuen Regelungen zu weniger geschützten Onlineanbietern aus dem Nicht-EU-Ausland ausweichen könnten. Dies birgt das Risiko einer erhöhten Gefährdung für Reisende, besonders bei Problemen oder gar Insolvenz von Anbietern.

Trilogverhandlungen stehen bevor

Im weiteren Verlauf sind Trilogverhandlungen zwischen der EU-Kommission, dem EU-Rat und dem Parlament geplant, die im Herbst beginnen sollen. Die Vertreter der Wirtschaftskammer setzen sich für eine ausgewogene Pauschalreiserichtlinie ein, die den Anliegen der Branche angemessen Rechnung trägt. Das Ergebnis dieser Verhandlungen wird für den europäischen Reisemarkt entscheidend sein.

Abschließend lässt sich festhalten, dass trotz der Argumentation der Befürworter, die einen stärkeren Verbraucherschutz anstreben, viele Branchenvertreter von einem „falsch verstandenen Konsumentenschutz“ sprechen und die Überlastung der Reiseveranstalter befürchten. Die neue Pauschalreiserichtlinie könnte somit nicht nur die Wirtschaftlichkeit vieler Unternehmen gefährden, sondern auch zu einem Wandel im Markt führen, der für viele Reisende riskant wäre.

Weitere Informationen sind auf den Webseiten der Wirtschaftskammer Österreich und Aviation Direct zu finden.