Traumreise mit Stolpersteinen: Zwei Frauen auf der Suche nach Freiheit

Zwei Frauen reisen mit ihrem kranken Vater von der Schweiz nach Griechenland und entdecken dabei sich selbst und gemeinsame Lebensthemen.
Zwei Frauen reisen mit ihrem kranken Vater von der Schweiz nach Griechenland und entdecken dabei sich selbst und gemeinsame Lebensthemen. (Symbolbild/ER)

Traumreise mit Stolpersteinen: Zwei Frauen auf der Suche nach Freiheit

Lago Maggiore, Italien - Eine berührende Reise in die Schweiz mit unerwarteten Wendungen steht im Mittelpunkt des Bestsellers von Lucy Fricke. Zwei Frauen, Martha und Betty, beide Mitte 40, brechen auf, um mit ihrem todkranken Vater nach Süden zu fahren. Diese Erzählung verbindet Themen wie Freundschaft, Verlust und persönliche Unsicherheiten. MDR berichtet, dass die beiden Frauen seit 20 Jahren enge Freundinnen sind, jedoch mit eigenen familiären Nöten und beruflichen Herausforderungen kämpfen.

Der Trip nach Griechenland, der über das ursprüngliche Ziel hinausführt, wird für die Frauen zu einer Reise der Selbstentdeckung. Sie lachen über die Sinnlosigkeit mancher Lebensereignisse und kommen zu tiefen Erkenntnissen über sich selbst und die Welt um sie herum.

Ein komplexes Vater-Tochter-Verhältnis

Der Film „Töchter“, der die Geschichte visualisiert, beleuchtet die angespannte Beziehung zwischen Martha und ihrem Vater Kurt, der den Eindruck vermittelt, sich umbringen lassen zu wollen. Martha, die sich als Komplizin sieht, hat ein Autotrauma aus einem vergangenen Unfall, weshalb ihre beste Freundin Betty das Fahren übernimmt. Kino-Zeit hebt hervor, dass die beiden Frauen auf der Reise eine große Last empfinden, die durch Wortgefechte zwischen Martha und Kurt noch verstärkt wird.

Kurt schlägt einen Abstecher zum Lago Maggiore vor, bevor er mit seinen Entscheidungen ernst macht. Die Szenerie am Lago Maggiore weckt jedoch in den Frauen einen Freiheitsdrang, was sie dazu bringt, das Grab von Bettys Stiefvater in Süditalien zu besuchen.

Kritische Rezeption des Films

Obwohl die verfilmte Geschichte mit hervorragenden Landschaftsaufnahmen glänzt, wird der Film oft kritisiert. Die Figurenentwicklung ist als sprunghaft beschrieben und der Humor verliert sich in vielen Problemen. Martha, gespielt von Alexandra Maria Lara, wirkt erratisch und manisch, während Betty, die von Birgit Minichmayr dargestellt wird, ebenfalls seltsames Verhalten zeigt, das später mit Medikamentenkonsum erklärt wird. Kurts Rolle, verkörpert durch Josef Bierbichler, wird als stoisch und prollig wahrgenommen, wodurch ihm wenig Raum für beeindruckende schauspielerische Darstellungen bleibt.

Insgesamt wird „Töchter“ als leidlich unterhaltsam, aber mit schwacher Figurenentwicklung wahrgenommen; die gelungensten Gags erscheinen bereits im Trailer. Trotz der Probleme bietet der Film eine malerische Kulisse, die an das Traumschiff-Feeling erinnert, während die Figuren in ihrer inneren Zerrissenheit gefangen bleiben.

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OrtLago Maggiore, Italien
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