
Die Trump-Regierung hat ehrgeizige Pläne für den Technologiemarkt im Nahen Osten, die darauf abzielen, die US-amerikanische Präsenz in der Künstlichen Intelligenz (KI) zu stärken und den Einfluss Chinas einzudämmen. Ein zentraler Teil dieser Strategie umfasst den Verkauf von Hunderttausenden KI-Chips an zwei regierungsnahe Unternehmen in der Region, wie merkur.de berichtet. Diese Vereinbarungen könnten während der bevorstehenden Reise Trumps in die arabische Welt finalisiert werden.
Das erste Unternehmen, G42, gilt als nationaler KI-Champion der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Das zweite, Humain, hat ebenfalls enge Verbindungen zur saudischen Regierung. Beide Firmen sollen Zugang zu in den USA hergestellten KI-Chips erhalten, wobei G42 möglicherweise Chips über eine Partnerschaft mit OpenAI bereitstellt. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren Plans, die Region zu einer KI-Großmacht zu entwickeln.
Kritische Mineralien und Handelsstrategien
Ein weiterer Aspekt von Trumps Initiative ist die Genehmigung einer Absichtserklärung im Wert von 9 Milliarden Dollar für den Abbau und die Verarbeitung kritischer Mineralien. Dazu gehört die Suche nach Lithium, Kobalt und Seltenen Erden durch das saudische Unternehmen Grand Mines Mining LLC sowohl in Saudi-Arabien als auch in Afrika. Die Genehmigung zur Ausfuhr leistungsstarker Halbleiterchips stellt dabei einen signifikanten Bruch mit der bisherigen US-Außenpolitik dar, in der die Biden-Regierung den Verkauf solcher Technologien an die VAE und Saudi-Arabien eingeschränkt hatte.
Trump und seine Berater sind überzeugt, dass die schnelleren Chip-Verkäufe den US-Interessen dienen werden, indem sie amerikanische Unternehmen fördern und die Entwicklung von KI in den USA vorantreiben. Diese Strategie wird jedoch von Bedenken bezüglich der langfristigen Auswirkungen begleitet, insbesondere in Anbetracht der geopolitischen Spannungen mit China.
Produktionsoffensive für Hightech-Chips
Zusätzlich zu den Exportstrategien verfolgt Trump eine umfassende Chip-Strategie, die die Halbleiterproduktion in den USA ankurbeln soll. Ziel ist es, dass 50 Prozent der modernen Hightech-Chips in den Vereinigten Staaten produziert werden. Handelsminister Howard Lutnick betont, dass diese Maßnahme den USA „Feuerkraft“ für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz geben soll. Bisher wird der Großteil der Chips, insbesondere die modernsten Halbleiter, in Asien, insbesondere in Taiwan, hergestellt. Experten warnen davor, dass China die Lieferungen jederzeit kappen könnte, was das Anliegen umso relevanter macht.
Obwohl auch Joe Biden versucht hat, die Produktion in die USA zurückzuholen — unter anderem mit Subventionen von etwa 39 Milliarden Dollar — setzt Trump auf andere Mittel. Er kritisierte die Hilfen Bidens als Geldverschwendung und plant, die Exporthürden für US-Chips zu lockern. Unter der Biden-Administration wurden Exportbeschränkungen für KI-Technologie aufgehoben, was von Lutnick scharf kritisiert wurde, da dies Verbündete wie Polen von moderner US-Technologie abschnitt.
Wenn die Trump-Regierung Chip-Lieferungen genehmigt, erfolgt dies im Rahmen von Rechenzentren US-amerikanischer Betreiber, die an vertrauenswürdige Cloud-Infrastrukturen angeschlossen sind. Dies weist auf einen strategischen Übergang in der US-Technologiepolitik hin, der die USA langfristig in eine stärkere Position im globalen Technologiewettbewerb bringen soll.