Indonesia

Bali am Abgrund: Overtourismus droht den Urlaubstraum zu zerstören!

In letzter Zeit steht Bali aufgrund des anhaltenden Overtourismus massiv in der Kritik. Obwohl die indonesische Insel ein beliebtes Reiseziel bleibt, leidet sie unter den Folgen übermäßiger Besucherzahlen, was die Lebensqualität sowohl für Einheimische als auch für Touristen beeinträchtigt. Canggu, einst ein entspanntes Surferdorf, steht infolgedessen ganz oben auf der „No List 2025“ von Fodor’s Travel, wie Vietnam.vn berichtet.

Jährlich verliert Bali durch den Bau neuer Hotels und Resorts etwa 1.000 Hektar Ackerland, was die natürliche Umwelt und das kulturelle Erbe der Insel gefährdet. Beliebte Orte wie Ubud, Seminyak und Kuta haben ihre frühere Ruhe verloren. Ein Anstieg der internationalen Touristenzahlen – 5,3 Millionen im Jahr 2023 und ein angepeiltes Ziel von 6,5 Millionen im Jahr 2025 – verschärft die Situation weiter.

Die Herausforderungen des Massentourismus

Die Zunahme von 5,2 Millionen ausländischen und 9,4 Millionen inländischen Touristen, laut der Bali Tourism Service (Dispar), führt zu einem alarmierenden Wettbewerb um Ressourcen. Während die lokale Bevölkerung etwa 4,4 Millionen Menschen zählt, wird die Belastung durch Touristen immer spürbarer. Besonders kritisch sind die Berichte über aggressives Verhalten von gewissen Touristen, die sich respektlos gegenüber der Kultur der Insel verhalten und selbst an heiligen Stätten keine Hemmungen zeigen.

CNN Indonesia hebt an verschiedenen Stellen die Probleme hervor, die mit den Verkehrsstaus und der zunehmenden Müllproblematik verbunden sind. Die Reiseziele, die einst für Entspannung und Genuss standen, verlieren zunehmend ihren Reiz. Immer mehr Stimmen fordern ein Umdenken im Tourismusmanagement, das die kulturelle Identität Balis wahrt und gleichzeitig neue wirtschaftliche Realitäten akzeptiert.

Maßnahmen und Zukunftsausblick

Um die Herausforderungen des Overtourismus zu bewältigen, wurde eine Touristensteuer von 150.000 Rupiah (ca. 9 US-Dollar) eingeführt, die ab Februar 2024 in Kraft tritt. Diese Einnahmen sollen zur Verbesserung des Tourismusmanagements beitragen und Entwicklungsprojekte unterstützen. Zudem gibt es Überlegungen für ein erweitertes Besucherquote-System, das jedoch noch nicht umgesetzt wurde. Der geplante Bau eines neuen internationalen Flughafens in Nordbali, der 2027 beginnen soll, könnte wirtschaftliche Chancen mit sich bringen, muss jedoch streng geregelt werden, um die Umwelt zu schützen.

Experten wie Chusmeru pochen auf eine bessere Bildung der Touristen, um qualitativ hochwertigere Besucher zu gewinnen. Programme, die kulturelle Sensibilität fördern und respektvolles Verhalten lehren, sind unerlässlich für die nachhaltige Entwicklung der Tourismushauptstadt.

In weniger überfüllten Gegenden wie Sidemen und Munduk gibt es dennoch Hoffnung auf einen verantwortungsvollen Tourismus. Die lokale Reiseleiterin Kadek Riska betont, dass die Zeit für gut gemanagten Tourismus gekommen ist, damit Bali seinen einzigartigen Charme bewahren kann. Umweltschutz und kulturelles Erbe sind Prioritäten, die in Zukunft mehr Beachtung finden müssen.

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