
Nguyen Le Duy An, ein 47-jähriger Mann aus Vinh Long, der derzeit in Ho-Chi-Minh-Stadt lebt, plant eine „Seejagd“-Reise in die westlichen Provinzen Vietnams. Dieser Roadtrip, der über drei Tage angelegt ist, zielt darauf ab, Fotos an den Grenzschilden der Provinzen Kien Giang und Dong Thap zu machen, bevor geplante Umbenennungen und Zusammenlegungen dieser Regionen in Kraft treten. An hat bereits klare Reiserouten festgelegt und möchte auf diesem Abenteuer keine berühmten Sehenswürdigkeiten besuchen. Stattdessen wird die Reise zu einem intensiven Erlebnis der Landschaft und der Kultur Vietnams.
Der erste Halt ist Long An, wo An am 10. Mai an der Grenze zu Tay Ninh ankommt. Long An ist bekannt für das schwimmende Dorf Tan Lap und ein bemerkenswertes altes Haus mit hundert Säulen. Tay Ninh, sein nächstes Ziel, ist berühmt für den majestätischen Berg Ba Den, der ebenfalls einen Stopp wert ist.
Reiseverlauf und Highlights
Von Long An führt sein Weg weiter nach Tien Giang, wo die Insel Thoi Son und der schwimmende Markt von Cai Be liegen, zwei bedeutende Attraktionen. Kurz darauf reist An nach Ben Tre, berühmt für seine Kokosnüsse und den Ökotourismus. Anschließend besucht er Tra Vinh, das für seine Khmer-Kultur und Sehenswürdigkeiten wie die Ang-Pagode bekannt ist. Sein erster Reisetag endet in Vinh Long, einer Region, die für die grüne Insel An Binh und den lebhaften schwimmenden Markt Tra On bekannt ist.
Am zweiten Tag setzt An seine Reise nach Can Tho fort, wo der schwimmende Markt Cai Rang und lokale Spezialitäten auf ihn warten. Danach fährt er weiter nach Soc Trang, berühmt für ihre köstliche Nudelsuppe und den Pandan-Kuchen. Die nächste Etappe führt ihn nach Bac Lieu, wo er das Prinzenhaus und ein beeindruckendes Windkraftfeld besichtigt. Der dritte und letzte Tag dieser intensiven Reise beginnt in Ca Mau, bekannt für sein vielfältiges Mangroven-Ökosystem.
Emotionale Erinnerungen und Ausblick
Die Reise führt An durch Kien Giang, wo die eindrucksvolle Landschaft ihm emotionale Erinnerungen beschert. Die letzte Station seiner Erkundungstour ist Dong Thap, das für seine wunderschönen Lotusfelder und das Blumendorf Sa Dec bekannt ist. Am 12. Mai, nach dem Besuch von 13 Provinzen in drei Tagen, denkt An über die Herausforderungen nach, die er während seiner Reise erlebt hat, einschließlich der Wetterunbilden wie einem heftigen Regen.
Gleichzeitig drückt An sein Bedauern über die möglichen Namensänderungen der Provinzen aus. Dennoch betrachtet er diese Veränderungen als notwendig für eine nachhaltige Entwicklung. Er ist überzeugt, dass die Identität der Region, trotz der bevorstehenden Umbenennungen, weiterhin bestehen bleibt.
Diese Reise und die damit verbundenen Gedanken erinnern an die Herausforderungen der Provinzverwaltung in der römischen Antike, wo die Verwaltung nach Civitates strukturiert war. Provinzen wurden von Statthaltern geleitet, die die Ordnung und Sicherheit in ihren Gebieten gewährleisten mussten. Der Statthalter war der höchste Beamte in der Provinz, unterstützt von einem Stab aus Officiales, die direkt vom Kaiser oder dem Statthalter ernannt wurden. Diese historischen Verwaltungsstrukturen zeigen, wie wichtig lokale Identitäten und deren Erhalt im Rahmen größerer Veränderungen waren. Genau wie in der römischen Provinzverwaltung ist es auch in Vietnams westlichen Provinzen von Bedeutung, die eigene kulturelle Identität im Angesicht von Veränderung zu bewahren.