Barrierefreier Tourismus: Kampanien setzt neue Standards für Alle!
Erfahren Sie, wie Kampanien barrierefreien Tourismus fördert, um Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten Zugang zu bieten.

Barrierefreier Tourismus: Kampanien setzt neue Standards für Alle!
In der Region Kampanien wird der barrierefreie Tourismus zunehmend in den Fokus gerückt. Bei einer Konferenz im Sala de Sanctis im Palazzo Santa Lucia diskutierte Felice Casucci, der Tourismusbeauftragte der Region, aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen. Ein zentrales Thema war das innovative Projekt D.A.M.A. (Destination Accessibility Management Agency), das von der sozialen Genossenschaft Cosy For You unter der Leitung von Ileana Esposito ins Leben gerufen wurde. Dieses Projekt hat das Ziel, organisatorische Modelle zu entwickeln, die den Tourismus für Menschen mit Behinderungen verbessern.
Der Fokus von D.A.M.A. liegt auf den benachteiligten inneren Gebieten Kampaniens, einschließlich Sannio und Irpinia. Angesichts der Tatsache, dass in Europa 127 Millionen Menschen mit speziellen Zugangsbedürfnissen leben, vadn. der europäische Tourismus einen Umsatz von über 400 Milliarden Euro generiert, ist die Verbesserung der Barrierefreiheit in Kampanien von großer Bedeutung.
Ökonomische Dimension
In Italien leben rund 13 Millionen Menschen mit Behinderungen, die zusammen einen Umsatz von etwa 27 Milliarden Euro im Tourismussektor generieren. Der Markt zeigt ein prognostiziertes Wachstum von 20 % in den nächsten drei Jahren. Trotz dieser positiven Aussicht wird aktuell nur 0,57 % der italienischen Gemeinden als barrierefrei eingestuft. Fishity, dass nur 37,5 % der öffentlichen und privaten Museen für Menschen mit schweren Einschränkungen zugänglich sind, verdeutlicht den Handlungsbedarf.
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, betont Ileana Esposito die Notwendigkeit einer professionellen Ausbildung im Bereich barrierefreier Tourismus. D.A.M.A. strebt die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen lokalen Behörden und verschiedenen Interessengruppen an, um die Fähigkeiten des Personals zu fördern und barrierefreie Reiseziele in Kampanien zu schaffen.
Initiativen zur Barrierefreiheit
Zusätzlich plant D.A.M.A. die Förderung barrierefreier Routen durch gezielte Webkampagnen und die Entwicklung der Website damaconsulting.org. Ein zentrales Ziel ist es, auch in der Nebensaison konstante Touristenströme zu gewährleisten. Guido Migliaccio, Professor für Disability Management, betont jedoch, dass es nicht ausreicht, architektonische Barrieren zu beseitigen. Antonio Vella, der Bürgermeister von Monteverde, hebt hervor, dass seine Gemeinde bereits Fortschritte gemacht hat, indem differenzierte Routen für Menschen mit Behinderungen geschaffen wurden.
Im überregionalen Kontext setzt sich auch die Bundesregierung in Deutschland für barrierefreies Reisen ein. Die Konzepte sind ähnlich: Behinderte Menschen haben ein Recht auf selbstbestimmte Teilhabe und Gleichstellung im Tourismus. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert barrierefreie Angebote, um diese als Markenzeichen in Deutschland zu etablieren. Informationen dazu sind auf dem Portal „Einfach Teilhaben“ erhältlich.
Ein zentrales Anliegen ist die Verbesserung der Informationslage über barrierefreie Angebote, da ein Mangel an umfassenden, bundesweiten Informationen nach wie vor besteht. Das BMWK fördert ein einheitliches Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem namens „Reisen für Alle“, um die Transparenz zu erhöhen. Diese Datenbank wird von Tourismusmarketingorganisationen der Länder unterstützt und dient der Evaluierung barrierefreier touristischer Angebote.
Das Projekt „Reisen für Alle“ ist zudem Teil des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Es basiert auf einem früheren Förderprojekt des BMWK, das von 2011 bis 2014 Standards entwickelte. Seit 2019 ist die zugehörige Datenbank in das Online-Angebot der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. integriert.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der barrierefreie Tourismus sowohl in Kampanien als auch in Deutschland ernsthaft verfolgt wird. Die Initiativen und Projekte beider Regionen spiegeln ein wachsendes Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen wider und zielen darauf ab, ein inklusives Reiseumfeld zu schaffen.
Weitere Informationen zu den Entwicklungen in Kampanien finden Sie bei ilmattino.it und mehr zu den deutschen Initiativen auf bundeswirtschaftsministerium.de.