DDR-Tourismus: So erlebten Westdeutsche den geheimnisvollen Osten!

DDR-Tourismus: So erlebten Westdeutsche den geheimnisvollen Osten!
Im Jahr 1986 reisten etwa 5,6 Millionen Westdeutsche für mehrtägige Aufenthalte in die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Laut mdr.de suchten viele von ihnen die Nähe zu Verwandten im Osten und besuchten zudem kulturelle Highlights. Der Tourismus in der DDR war jedoch alles andere als unkompliziert und war mit bürokratischen Hürden verbunden. Berechtigungsscheine und Visa waren notwendig, um überhaupt in die DDR einreisen zu können.
Die DDR bemühte sich aktiv darum, sich als internationales Reiseland zu vermarkten, um dringend benötigte Einnahmen in harter Währung zu generieren. Bereits 1973 trat die DDR auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in West-Berlin auf, um das Image des „grauen Sozialismus“ zu verbessern. Die Bemühungen um Anerkennung als Urlaubsland waren spürbar, auch wenn die Realität des Tourismus viele Herausforderungen mit sich brachte.
Touristische Herausforderungen
Literarische, kulturelle und historische Stätten wie die Wartburg, die Festung Königstein, Weimar, Leipzig und Dresden lockten zahlreiche Westtouristen an. Organisierte Busreisen gehörten zu den beliebtesten Angeboten. Allerdings stellte die Stasi diese Reisen als Bedrohung dar, da viele Reisende systemkritische Ideen aufschnappen konnten. Aus diesem Grund gründete die Stasi eine Abteilung für „feindliche Polittouristen“.
Trotz der bürokratischen Hürden schafften es viele Westtouristen, die Grenzübergänge zur DDR zu passieren. Die vorhandenen Interhotels waren schnell ausgebucht und es gab lediglich 24 Zeltplätze für Campingreisende im Sommer. Diese Überfüllung verdeutlicht die steigende Nachfrage nach Reisen in die DDR.
Dokumentation der Reiseerlebnisse
Ein neuer Film beleuchtet die Erlebnisse von Menschen, die in die DDR reisten oder Westbesucher betreuten, und thematisiert diese historische Ära. Durch solche filmischen Dokumentationen wird das komplexe Bild des DDR-Tourismus weiter ausgeleuchtet.
Die umfassenden Informationen zur Geschichte des Kommunismus und damit auch zum DDR-Tourismus sind mittlerweile gut zugänglich. Die Website der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bietet seit 2017 zahlreiche Inhalte, die in vielen Rubriken sortiert sind, darunter News, Bücher, Ausstellungen und Podcasts.
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