Elch Emil: Sensationeller Sommerstar auf Wanderschaft in Österreich!
Der junge Elch Emil wandert durch Österreich, von Polen über Tschechien bis ins Weinviertel, und zieht mediale Aufmerksamkeit auf sich.

Elch Emil: Sensationeller Sommerstar auf Wanderschaft in Österreich!
Ein junger Elchbulle, bekannt als „Emil“, hat sich in Österreich zu einem regelrechten Sommer-Star entwickelt. Seine außergewöhnliche Reise begann vermutlich in Polen und führte ihn über hunderte Kilometer bis in den Bezirk Tulln in Niederösterreich. Emil, der bereits in Tschechien große Bekanntheit erlangte, wurde dank seiner Wanderungen in sozialen Netzwerken zum „Handyvideostar“. Der Name „Emil“ ist eine Hommage an die tschechische Läuferlegende Emil Zátopek, was seiner Geschichte eine kulturelle Note verleiht. Mitte August 2023 überquerte Emil die Grenze nach Österreich und wurde im niederösterreichischen Weinviertel gesichtet.
In den letzten Wochen hat Emil zahlreiche Orte durchquert, darunter Herrnbaumgarten, Poysdorf und Großkrut. Besonders eindrucksvoll war seine Durchquerung der Donau bei Klosterneuburg, die von vielen Augenzeugen und Kameras festgehalten wurde. Zuletzt wurde er in der Nacht auf Mittwoch im Bezirk Tulln gesehen. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich gab bekannt, dass es derzeit keine Vorfälle mit Emil gibt und mahnt die Bevölkerung zur Vorsicht, insbesondere vor der Gefahr durch Hunde.
Das Verhalten eines wandernden Elches
Frank-Uwe Michler, Dozent für Wildbiologie, erklärt, dass das Verhalten von Emil typisch für junge Bullen ist, die auf der Suche nach Reproduktionspartnern sind. Dieses Streben kann zu unvorhersehbaren Wanderungen führen. Die meisten Elche, einschließlich Emil, sind Einzelgänger und haben möglicherweise keine Erfahrung im Umgang mit menschlichen Strukturen, was sie in besiedelten Gebieten Stress erleben lässt. Emil hat möglicherweise die Absicht, neue Lebensräume zu erkunden, doch der Straßenverkehr wird als großes Risiko für wilde Tiere angesehen, da Elche nicht vor herannahenden Autos fliehen, sondern oft einfach beobachten.
In Österreich haben Elche, die vor allem aus Tschechien einwandern, mit reger menschlicher Besiedlung zu kämpfen. Emils Wanderung durch das Weinviertel und in die Nähe von Wien verdeutlicht, dass die Kulturlandschaft für viele Wildtiere unattraktiv ist und eine Notwendigkeit zur Lebensraumvernetzung besteht. ÖSTERREICH hat sich zwar im Rahmen seiner Biodiversitätsstrategie zur Lebensraumvernetzung verpflichtet, jedoch fehlen derzeit effektive Korridore für die Wildtiere.
Die Zukunft von Emil und die Rückkehr der Elche
Die Zukunft von Emil könnte jedoch ungewiss sein. Das wahrscheinlichste Szenario ist eine Kollision mit einem Auto oder Zug, da already einige Elche in dem Gebiet von Autos erfasst worden sind. Emil ist in Österreich ganzjährig geschützt, was eine illegale Jagd unwahrscheinlich macht. Es gibt jedoch die Möglichkeit, dass er in einem Wildpark landet. Jägerschaft und Polizei raten zur Distanz zu dem Tier, um mögliche Gefahren zu vermeiden. Emil könnte sogar in der Region bleiben, da Elche anpassungsfähige Einzelgänger sind und in vielen Teilen Österreichs überleben könnten.
Die Rückkehr der Elche nach Deutschland, aus denen sie lange Zeit als ausgerottet galten, ist ein positives Zeichen, auch wenn kleinere Populationen aufgrund der dichten Besiedlung und des Klimawandels Herausforderungen zu bewältigen haben. Schätzungsweise betreten jährlich zehn Elche kurzzeitig deutsches Gebiet, wandern jedoch meist wieder ab. Der einzige bekannte Elch, Bert, hat sich dauerhaft in Deutschland etabliert.
Lebensraumvernetzung und der respektvolle Umgang mit wildlebenden Tieren wie Emil sind essenziell, um diese beeindruckenden Geschöpfe zu schützen und ihre Rückkehr in die heimischen Wälder zu fördern. Emil ist ein Zeichen für die Hoffnung eines zukünftigen Miteinanders von Mensch und Natur.
Für weitere Informationen über die Reise von Emil, sehen Sie bitte die Berichterstattung auf Süddeutsche und Die Presse.