Deutschland

Solo-Reisen boomen: Experten geben Tipps für Reisebüros!

Im Rahmen eines kürzlich abgehaltenen Experten-Talks zum Thema Solo-Reisen haben Fachleute wie Jeanette Buller von G Adventures, Steffen Butzko von Adamare Singlereisen und Ralph Benecke von Sunwave Singlereisen über die wachsende Popularität von Einzelreisen diskutiert. Die Veranstaltung, moderiert von Rabea Fieguth von fvw|TravelTalk, verdeutlichte, dass inzwischen 27 Prozent der Deutschen laut Statista in diesem Jahr eine Solo-Reise planen. Dennoch sind Reiseveranstalter, die solche Reisen anbieten, am Counter häufig wenig bekannt.

Die Diskussion der Experten konzentrierte sich auf Strategien, um den Verkauf von Solo-Reisen zu steigern. Trotz der steigenden Nachfrage, die die Branche erleben könnte, sehen sich viele Veranstalter mit der Herausforderung konfrontiert, diese selten beworbenen Reisen ins rechte Licht zu rücken und die Vorteile einer solchen Reiseform zu kommunizieren.

Marktlage der Reiseveranstalter

In der Branche der Reiseveranstalter zeigt sich ein Mixed Picture. Der Markt ist ein wichtiger Teilbereich der deutschen Tourismuswirtschaft. Im Jahr 2024 erwirtschafteten deutsche Reiseveranstalter über 37 Milliarden Euro Umsatz und generierten zusätzlich knapp 21 Milliarden Euro an weiteren Einnahmen. Ein beeindruckendes Plus, das die Branche nach schwierigen Jahren durch die Corona-Pandemie erreicht hat. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Gesamtumsätze der Reisebüros um 30,8 Prozent, insbesondere durch die Nachfrage nach Kreuzfahrten und Flugreisen.

Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Im Jahr 2022 verzeichnete Deutschland noch fast 2.400 steuerpflichtige Reiseveranstalter, was im Vergleich zu 2019, als es rund 3.100 waren, einen deutlichen Rückgang darstellt. Dennoch haben 2023 17 Insolvenzverfahren gegen Reiseveranstalter dem Vor-Krisen-Niveau entsprochen, was die Unsicherheit in der Branche widerspiegelt.

Fachkräftemangel und Vertrauen der Kunden

Ein weiteres zentrales Thema der Branche ist der Fachkräftemangel. Rund 39 Prozent der Dienstleistungsunternehmen im Reiseveranstaltermarkt berichten von Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden. Dies wird durch den Rückgang der Anzahl der Auszubildenden in der Branche verstärkt, der im Jahr 2023 auf einen neuen Tiefstwert von etwa 1.600 gefallen ist. Dieser Trend könnte die Zukunft der Reiseveranstalter weiterhin belasten.

Dennoch zeigen Umfragen, dass viele Deutsche trotz des Trends zur Online-Reisebuchung nach wie vor ihr Vertrauen in Reisebüros und Direktbuchungen bei Veranstaltern setzen. Über 64 Prozent der Reisenden achten mehr auf den Preis als auf die Marke des Reiseveranstalters. Besonders geschätzt werden Veranstalter, die transparente Preismodelle und flexible, erstattbare Produkte anbieten.

Die führenden Akteure im Markt sind klar abgesteckt. Im Geschäftsjahr 2022/2023 war die TUI Group mit fast 21 Milliarden Euro der umsatzstärkste Reiseveranstalter in Europa, gefolgt von DER Touristik mit 7,2 Milliarden Euro Umsatz. Im Ranking der Reiseveranstalter mit dem besten Service belegt TUI den zweiten Platz, während Alltours Flugreisen die Spitzenposition in Deutschland im Jahr 2024 einnimmt.

Die weitere Entwicklung in der Reisebranche, insbesondere im Bereich der Solo-Reisen, bleibt spannend. Die aktuellen Trends und Herausforderungen könnten die Dynamik der Branche langfristig beeinflussen.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"