Tourismus in Südtirol: 5 Milliarden Euro und drängende Umweltfragen!
Der Artikel beleuchtet die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in Südtirol mit aktuellen Zahlen und Zukunftsprognosen bis 2025.

Tourismus in Südtirol: 5 Milliarden Euro und drängende Umweltfragen!
Der Tourismus in Südtirol zeigt sich als eine unverzichtbare wirtschaftliche Kraft, die im Jahr 2022 eine Wertschöpfung von 2,859 Milliarden Euro erzielen konnte. Für 2024 wird dieses Ergebnis voraussichtlich auf 3 Milliarden Euro ansteigen. Diese spannenden Entwicklungen wurden kürzlich in einer Hochrechnung des HGV (Hotel- und Gaststättenverband) veröffentlicht und der Öffentlichkeit im ATHESIA-Blatt vorgestellt. Laut HGV-Pinzger steht der Sektor unter anhaltendem Rechtfertigungsdruck, was die Notwendigkeit zur Belegführung über den Nutzen des Tourismus verdeutlicht. Diese ist besonders wichtig, um die volkswirtschaftliche Bedeutung adäquat darzustellen, baut sie doch auf umfassenden Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf. Dennoch wird kritisiert, dass einige Aspekte, wie der Nettogewinn der Tourismusunternehmen und die Verwendung von Subventionen von jährlich etwa 70 Millionen Euro, nicht berücksichtigt werden.
Auch der aktuelle Anteil des Tourismus an der Gesamtwertschöpfung in Südtirol liegt bei 11,5 Prozent. In diesem Rahmen fließen jährlich nahezu 1 Milliarde Euro in die Modernisierung und den Ausbau hiesiger Betriebe. Dies wirkt sich positiv auf das Baugewerbe aus. Zu beachten ist allerdings, dass die sogenannte Bettenbau-Beschleunigungsverordnung von 2022 insgesamt 34.000 neue Betten in einem Zeitraum von drei Jahren ermöglicht hat. Kritiker warnen jedoch vor Überinvestitionen in Beherbergungskapazitäten, die nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Folgen haben.
Wachstum vs. Nachhaltigkeit
Es gibt zunehmende öffentliche Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen, die der Tourismussektor auf die Umwelt hat. Aspekte wie Verkehr, Lärm und steigende Preise stehen im Fokus kritischer Debatten. Angesichts dieser Herausforderungen wird der HGV gefragt, ob eine Reduzierung des Tourismus eventuell anderen Sektoren, wie beispielsweise der Gesundheits- und Bildungswirtschaft, zugutekommen könnte. Eine proaktive Reevaluation der Tourismuspraxis könnte dazu beitragen, die Balance zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit besser zu finden.
Ein weiterer Aspekt ist die Notwendigkeit, eine Hochrechnung zur Klimawirkung der Branche zu erstellen, um den Fokus auf Klimaschutz zu legen. In einer umfassenden Analyse des Umweltbundesamtes wird dargelegt, dass die deutsche Tourismuswirtschaft mit einer Bruttowertschöpfung von knapp 124 Milliarden Euro im Jahr 2019 eine bedeutende Branche darstellt. Über 2,8 Millionen Beschäftigte sind in diesem Sektor tätig, und die Nachfrage wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, wobei klimatische Bedingungen eine Rolle spielen.
Klimawandel und Anpassungsbedarf
Der Klimawandel hat bereits begonnen, die meteorologischen Bedingungen in Küstenregionen zu verändern, was sich auch auf den Tourismus auswirkt. In Deutschland gibt es diverse Angebote, in denen sich der Gesundheitstourismus, aktive Urlaube, Kulturreisen sowie Geschäftsreisen gut bündeln lassen. Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, sind Anpassungsmaßnahmen notwendig. Bund und Länder bieten Förderprogramme zur Unterstützung der Klimaanpassung im Tourismus an und regen zu einem stärker ganzjährig nutzbaren Angebot an.
Die Diskussion über die langfristigen klimatischen Risiken zeigt, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts erhebliche Unsicherheiten bestehen. Insgesamt müssen die Datenlücken im Monitoring des Tourismussektors geschlossen werden, um eine fundierte Entscheidungsbasis zu schaffen. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel rücken damit immer weiter in den Fokus der Entwicklung des Tourismussektors in Südtirol und darüber hinaus.
So zeigt sich, dass trotz der positiven ökonomischen Ausblicke auch ein dringender Handlungsbedarf gegeben ist, um die Weichen für eine zukunftsorientierte und umweltschonende Entwicklung zu stellen.
Für weitere Informationen zu den klimatischen Auswirkungen und der Struktur der Tourismuswirtschaft können Sie die umfassenden Analysen des Umweltbundesamtes sowie die Ergebnisse des HGV einsehen.