
In einem umstrittenen Schritt hat das Weiße Haus entschieden, dass Journalisten von Nachrichtenagenturen während der Nahost-Reise von Präsident Donald Trump nicht mit auf die Air Force One dürfen. Diese Entscheidung betrifft prominente Nachrichtenagenturen wie Reuters, die Associated Press (AP) und Bloomberg. In der Air Force One, einem wichtigen Ort für den Austausch zwischen dem Präsidenten und Medienvertretern, sind keine Reporter dieser Agenturen zugelassen, was besorgniserregende Fragen zur Transparenz und zur Rolle der Presse aufwirft. Diese Nachricht wurde am 13. Mai 2025 im Programm des Deutschlandfunks bekannt gegeben, der berichtete, dass der Verband der Nachrichtenagenturen die Maßnahme scharf kritisierte und darauf hinwies, dass dies dem Informationsrecht aller Amerikaner schade.
Der Zugriff auf die Pressepoolregelung wurde im April 2025 neu reglementiert. Bekannt ist, dass Nachrichtenagenturen nun keinen festen Platz mehr in der Gruppe von Journalisten haben, die den Präsidenten begleiten. Stattdessen werden die Plätze im Pressepool rotierend vergeben, was bedeutet, dass die Vertreter dieser Agenturen mit anderen Medien konkurrieren müssen, einschließlich Printmedien. Diese Änderung sorgt nicht nur für Verwirrung, sondern gefährdet auch die bereits etablierten Verbindungen zwischen der Regierung und den großen Nachrichtenagenturen, die Millionen von Lesern weltweit erreichen.
Kritik an der neuen Regelung
Besonders alarmierend ist, dass dies das erste Mal in der Geschichte des Press Corps ist, dass kein Korrespondent einer Nachrichtenagentur mit auf der Air Force One reist. Die White House Correspondents‘ Association (WHCA) äußerte scharfe Kritik an der Einschränkung der Pressearbeit und zeigte sich besorgt über mögliche Vergeltungen für unabhängige redaktionelle Entscheidungen. Diese neue Regelung wird als potenzielle Bedrohung für die Pressefreiheit und die objektive Berichterstattung angesehen.
Zusätzlich wird berichtet, dass die neue Regierung privilegierten Zugang zu rechten Medien, Influencern, Bloggern und Podcastern gewährt, die unter dem Begriff „neue Medien“ zusammengefasst werden. Diese Gruppe hat nun einen Vorteil gegenüber den traditionellen Nachrichtenagenturen, die früher eine zentrale Rolle im Pressepool spielten. Die Entscheidung über die Besetzung des Pools liegt jetzt bei Trumps Sprecherin Karoline Leavitt, die diese Funktionen zuvor der WHCA überlassen hatte.
Folgen für die Berichterstattung
Die Auswirkungen dieser Regelungen sind weitreichend. Veranstaltungen im Oval Office, die für AP von zentraler Bedeutung waren, bleiben dieser Agentur verwehrt, selbst trotz richterlicher Anordnungen. Diese faktische Abschottung führt dazu, dass die Berichterstattung über wichtige politische Ereignisse stark limitiert ist und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien gefährdet wird.
Die Pressefreiheit könnte damit einen weiteren Riss erleiden, während der Zugang zur politischen Macht ungerecht verteilt wird. Wie sich diese Änderungen langfristig auf die Nachrichtenlandschaft und die Demokratie auswirken, bleibt abzuwarten. Der Verband der Nachrichtenagenturen fordert in diesem Zusammenhang eine Rückkehr zu einer fairen Berichterstattung, die für alle Bürger zugänglich ist. Die aktuellen Entwicklungen werfen einen Schatten auf die Informationsfreiheit im größten demokratischen Land der Welt.